Packendes Musiktheater, betörende Arien und festliche Konzerte, internationale Stars und bemerkenswerte junge Künstler der Barockszene versprechen die 47. Händel-Festspiele im Badischen Staatstheater. Eröffnet werden sie mit der Premiere einer Neuinszenierung von Georg Friedrich Händels Oper Rinaldo (Fr, 21. Februar, 2025, 19:00 Uhr, Großes Haus). Die Zauberoper erklingt in der von Händel – 20 Jahre nach ihrer Londoner Uraufführung 1711 – überarbeiteten und komprimierten Fassung, die selten gespielt wird. Mit dem international bejubelten Countertenor Lawrence Zazzo in der Titelrolle sowie unter der musikalischen Leitung von Rinaldo Alessandrini im Team mit dem für Kostüme, Bühne und Regie verantwortlichen Hinrich Horstkotte lässt Händels erster großer London-Erfolg ein magisch-fantastisches Bühnenspektakel erwarten.
„Möge die Macht der Liebe die Kriegsglut bald erkalten lassen“ – der aus Rinaldo stammende Wunsch steht als Motto über dem Programm der diesjährigen Händel-Festspiele, das Operndirektor Christoph von Bernuth, Stephanie Twiehaus, Leitende Musik- und Konzertdramaturgin, und Orchesterdirektor Oliver Kesken miteinander und in Kooperation mit der Karlsruher Händel-Gesellschaft und der Karlsruher Händel-Akademie entwickelt haben.
Die zwei Festivalwochen bieten unter anderem ein Galakonzert mit den drei Countertenören Nicolò Balducci, Kangmin Justin Kim und Eric Jurenas (Sa 22. Februar, 19:30 Uhr, Großes Haus) sowie das Arcadia überschriebene Konzert mit der „Königin der Blockflöte“ Dorothee Oberlinger und dem Ensemble 1700 (Fr 28. Februar, 21:00 Uhr, Evangelische Stadtkirche) und die Wiederaufnahme der im vergangenen Jahr sehr gefeierten Inszenierung der Händeloper Siroe (Foto), Re di Persia (28. Februar sowie 02. und 05. März, Großes Haus).
Händel goes wild heißt am Donnerstag, 6. März, ein Crossover-Konzert zwischen Barock und Modern von und mit Christina Pluhar, ihrem Ensemble L´Arpegiatta, dem Coutertenor Valer Sabadus und der Sopranistin Johanna Rosa Falkinger. So neu wie bislang wohl weltweit einzigartig ist der vom Künstlerischen Leiter der Festspiele Christoph von Bernuth ins Leben gerufene Internationale Gesangswettbewerb für Countertenöre. Der nach nach dem berühmten Sänger benannte Farinelli-Wettbewerb könnte zum dauerhaften Alleinstellungsmerkmal der Festspiele am Badischen Staatstheater werden. Als Schaufenster und mögliches Karrieresprungbrett für Nachwuchskünstler richtet er sich an Countertenöre unter 35 Jahren und umfasst neben dem Schwerpunkt auf barocken Partien auch spätere Musik bis in die Gegenwart. So wird im Semifinale ein Sonderpreis Neue Musik vergeben. Zur Jury gehören der Coutertenor und künstlerische Leiter des Bayreuth Baroque Opera Festival Max Emanuel Cen
ić ebenso wie der Intendant der Händelfestspiele Halle Bernd Feuchtner, der von 2011 bis 2014 in Karlsruhe wirkte. Das fünfköpfige Fachgremium entscheidet in zwei Vorrunden, welche beiden Sänger im großen Finale gegeneinander antreten (So 02. März, 19:00 Uhr, Kleines Haus sowie im Live-Stream).
Die vor 40 Jahren eigens für die Karlsruher Händel-Festspiele gegründeten Deutschen Händel-Solisten lassen dank ihres Instrumentariums und ihrer Expertise die Werke des frühen 18. Jahrhunderts möglichst authentisch erklingen. Das Festspielorchester ist darüber hinaus in einem Kammerkonzert (Mo 24. Februar, 19:00 Uhr, Kleine Kirche) und im abschließenden Festkonzert (Fr, 07. März, Großes Haus) zu erleben, bei dem die Arien der legendären Francesca Cuzzoni, vorgetragen von Francesca Aspromonte, im Mittelpunkt stehen.
Fr 21. Februar – Fr 07. März 2025
Info:
staatstheater.karlsruhe.de
das umfassende Programmbuch erscheint am 16. Februar 2025
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Bild: Siroe, Re di Persia, Foto: Felix Grünschloss