Am Nikolaustag heißt es im marotte Figurentheater Abschied zu nehmen von Old Shatterhand und Winnetou, Sam Hawkins und vielen anderen Protagonisten, die Rusen Kartologlu und Thomas Hänsel über Jahre dem Roman "Der Schatz im Silbersee" von Karl May entsteigen ließen: Tapfere Westmänner, skrupellose Tramps, zwielichtige Rothäute, Schießereien, Kriegslisten, Überfälle, Dampfschiffe, Marterpfähle und ein versenkter Schatz bevölkern die nostalgische Welt, in der Gut und Böse klar definiert sind und am Ende die Silberbüchse gegen die Friedenspfeife eingetauscht wird. Dabei hat es schon die Rahmengeschichte des Stücks in sich, die vom ersten Satz von Karl May in der Einleitung zu Winnetou Band 1 inspiriert wurde: „Immer fällt mir, wenn ich an den Indianer denke, der Türke ein.“ Das Stück beginnt in einem deutschen Einbürgerungsbüro: Dort will ein vom türkischen schauspieler Rusen Kartologlu gemimter Türke einen deutschen Pass beantragen, lässt sich aber vom Karl-May-begeisterten Einbürgerungs-Beamten Thomas Hänsel dazu anstiften, den „Schatz im Silbersee“ als Schattenspiel nachzustellen.. Und noch eine Überraschung hat die marotte in petto. Auf die Derniere im Dezember folgt Ende Januar noch eine allerletzte Vorstellung.