Rain Man

In seiner Paraderolle als Raymond Babbitt ist Richy Müller der Dauerläufer am Karlsruher Kammertheater. Zehn Jahre nach der Premiere ist Müller für einen weiteren Monat am Kammertheater in der Rolle des Autisten zu bewundern, der im 1988 von Barry Levinson gedrehten Erfolgsfilm von Dustin Hoffman verkörpert worden war. Müller spricht im leisen Staccato mit Taktstockgesten, als ob er auf einer Schreibmaschine tippt, und mache mit seiner Darstellung alle Mankos wett, die die Theateradaption mit sich bringe, so eine Kritik aus dem vergangenen Jahr. Gerade aus seiner schauspielerischen Zurückhaltung gewinnt Müller, der als Tatort-Kommissar Lannert einem breiten Publikum vertraut ist, eine enorme Intensität.

„Rain Man“ erzählt die Geschichte des windigen, skrupellosen und gefühllos wirkenden Geschäftsmanns Charlie, der nach dem Tod seines Vaters eine böse Überraschung erlebt, weil das gesamte Vermögen an einen mysteriösen, anonymen Erben in einer Klinik gehen soll, der sich als sein älterer Bruder entpuppt. Um an das Geld zu gelangen, entführt Charlie den autistischen Raymond aus dem Heim. Auf einem langen, zwischen Komik und Tragik pendelnden Road-Trip kommt es sehr allmählich zu einer Annäherung zwischen den unterschiedlichen, in ihrer jeweiligen Isolation aber wieder auch sehr ähnlichen Brüdern.Foto: Philipp Mönckert

> Bis zum 1.12. > Kammertheater Karlsruhe, Herrenstraße 30/32, 19.30 Uhr