Sowohl Mascha Kaléko als auch Erich Kästner waren der Nazi-Diktatur ein Dorn im Auge: Erich Kästner sah selbst mit an, wie 1933 auf dem Berliner Opernplatz seine Bücher verbrannt wurden, Mascha Kaléko durfte als Jüdin ihren Beruf nicht mehr ausüben. Die deutsch-jüdische Großstadtlyrikerin emigrierte 1938 mit ihrer Familie in die USA. Gelesen in der Gegenwart wird diese poetische Verwandtschaft ihrer Texte mehr als deutlich. Zeitkritik, aber auch Blicke in die Abgründe unserer Existenz, pointierte Alltagsskizzen und beseelte Großstadtlyrik sind den beiden gemein. Augenzwinkern, aber auch tiefe Melancholie beherrschen beide meisterlich. Zum 125. Geburtstag von Erich Kästner schaffen Susanne Buchenberger und Martin Wacker einen imaginären Begegnungsraum mit Texten der beiden großen deutschen Literaten. Die musikalische Interventionen kommen von Hubert Eßer.