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Tollhaus: „Relativ nahtloser Übergang"

Bernd Belschner übergibt an Sebastian Bau

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Gut 40 Jahre nachdem er aus dem Karlsruher Folkclub heraus den Kulturverein Tollhaus mitgegründet hatte, zieht sich Bernd Belschner aus der Leitung des Kulturzentrums zurück und überlässt das Terrain seinem Nachfolger Sebastian Bau. Der 36-jährige Kulturmanager Bau hatte bereits von 2012 bis 2018 im Kulturzentrum Tollhaus mitgewirkt und wird künftig gemeinsam mit Belschners langjähriger Vorstandskollegin Britta Velhagen die Geschicke des größten Karlsruher Kulturzentrums lenken. Klappe Auf unterhielt sich mit Bau und Belschner, für den der Rückzug allerdings keinen Abschied vom Tollhaus bedeutet, dessen Programm er künftig aus der zweiten Reihe heraus weiter mitentwickeln möchte.


Bernd, in diesem Frühjahr trittst Du vor Erreichen der Altersgrenze den Rückzug aus der TOLLHAUS-Geschäftsführung an. Was steckt dahinter?

Bernd Belschner: Altersgrenze? Was ist das? Es war mir wichtig, für das Tollhaus einen relativ nahtlosen Übergang zu schaffen. Nachdem meine Kollegin Britta Velhagen angekündigt hatte, in etwa anderthalb Jahre aus der Geschäftsführung auszuscheiden, dachte ich als älterer, schon etwas früher meine Position in jüngere Hände zu geben, damit der Wechsel an der Spitze nicht so abrupt werden würde.

Sebastian, nach vier Jahren in der freien Wirtschaft bist Du als einer der Geschäftsführer zum Tollhaus zurückgekehrt. Was sollte beim Tollhaus in Zukunft unbedingt so bleiben wie bisher?

Sebastian Bau: Auf alle Fälle die Vielfalt und die stete Neugier, Neues auszuprobieren. Außerdem die Bereitschaft, sich ständig selbst zu hinterfragen, warum wir was und wie machen.

Bernd, der Nachfolger ist seit Februar im Haus. Wie fühlt sich das an?

Belschner: Das ist natürlich eine neue Situation, die einen Prozess darstellt. Einerseits versuche ich, bestimmte Dinge im Bereich der Geschäftsführung loszulassen, andererseits gibt es noch so vieles, was ich gerne weiterführen und auch zu Ende bringen möchte, dass ich bisher darüber noch gar nicht so viel zum Nachdenken kam.

Sebastian, was hat Dich zur Rückkehr nach Karlsruhe gereizt?

Bau: An erster Stelle das Team, und zu wissen, dass man hier mit gleichgesinnt „Verrückten“ zusammenarbeitet. Aber auch die Möglichkeit, die private Leidenschaft für die Kultur wieder mit dem Beruf zu verbinden. Wir sind immer in Kontakt und im Austausch geblieben, überraschend freilich war für mich der jetzige Zeitpunkt.

Bernd, gibt es Dinge, von denen Du Dir wünschst, dass sie sich im Tollhaus schnell verändern?

Belschner: Tatsächlich ist es ja so, dass die Arbeit und die Herausforderungen gerade in der Folge der Pandemie sehr zugenommen haben, so dass neben meiner bisherigen Tätigkeit als Programmgestalter viele neue Gebiete hinzukamen. Das große Thema Nachhaltigkeit, die Reaktion auf gewandelte Publikumsinteressen, die Entwicklung der Betriebs- und Organisationsstruktur, die Digitalisierung, die neue Arbeitsformen herausfordert, all das sind Ansprüche, die neue Wege erfordern.

Sebastian, welche Aufgaben siehst Du in nächster Zukunft?

Bau: Ich habe da keinen großen Masterplan, es gilt erst einmal den Bestand zu erfassen. Wir müssen erfassen, wie sich Publikumsverhalten und -bedürfnisse durch Corona verändert haben und im Team, in dem es in jüngster Zeit einige Veränderungen gab, wieder zur alten Routine finden. Dafür gilt es moderne Kanäle und selbständige Arbeitsformen zu erarbeiten, um das Team in ein neues Gleichgewicht zu bringen. Dann können wir auch schauen, wie wir das Tollhaus im Stadtbild wieder präsenter machen und welche regelmäßigen Angebote wir gerade auch einem jüngeren Publikum machen können.

Bernd, Du hast über 40 Jahre das Programm des Tollhaus entscheidend mitgeprägt. Gibt es einen Wunsch, den Du Dir bislang nicht erfüllen konntest?

Belschner: Nein, in dieser Hinsicht bin ich wunschlos glücklich. Ein bisschen rumort allerdings immer noch der Wunsch, die Toten Hosen noch einmal einladen zu können. In diesem Jahr waren wir gefühlt so nah dran wie nie...

Sebastian, hättest Du einen speziellen Programmwunsch?

Bau: Sehr gerne hätte ich wieder ein Konzert mit Stromae gemacht, sein neues Album gefällt mir sehr gut. Aber entgegen seinen Ankündigungen spielt er ja jetzt riesige Hallen, wenn er denn auftritt.

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