Klappeauf - Karlsruhe
Archiv: 10.2010
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Séan Treacy

Jubiläum mit Musik

Séan Treacy findet es einfach gut, seit 25 Jahren „in Deutschland zu sein, ohne erwischt worden zu sein“. Was immer das bedeuten mag. Gelegenheiten, ihn zu erwischen, hätte es mehr als genug gegeben. „Mindestens 2500 Mal“ habe er auf der Bühne gestanden. Gezählt hat er seine Auftritte seit 1985 nicht.

Als der Mann aus Kilkenny nach Deutschland kam, da habe er schon das Ziel gehabt, Musik zu machen, allerdings nicht auf Dauer. Er spielte zusammen mit einem Landsmann, machte Soloauftritte und eröffnete ein Irish Pub – das gab es in Karlsruhe noch nicht. 1993 kehrte er für kurze Zeit nach Irland zurück, merkte aber schnell, dass das Heimweh nach Karlsruhe an ihm nagte, also gründete er eine Band: Anything But Trouble, aus der 1999 später die Séan Treacy Band wurde. „Die brauchte ich zunächst, um eine Solo CD mit eigenen Liedern aufzunehmen. Aber es hat mir auch damals immer viel Spaß gemacht, Covers zu spielen“.
Das ist und bleibt auch des Kerngeschäft der Band, und auch nach weit über 10 Jahren und einer vierstelligen Zahl von Konzerten: Die Menschen wollen es immer noch hören. „Ich glaube nicht, dass wir etwas besser machen“, sagt Drummer Stefan Buchholz, „aber wir machen manches anders“. Da sind neben den „ganz normalen“ Konzerten die Unplugged-Konzerte mit hochkarätigen oder einfach nur guten Gästen am Gesangsmikro oder Instrumenten. Da ist die derzeit ruhende Treacyoke-Serie, bei der „immer wieder unglaublich gute Sänger auftauchen, die keiner kennt“, da ist der jederzeit greifbare Spaß der Musiker auf der Bühne – der auch dann rüberkommt, wenn man mal unbekannteres Material spielt: „Das Festzelt beim SC Völkersbach tobt, und dann spielst du ‚Change The World‘ von Eric Clapton – und des funktioniert“. Man muss sich einfach was trauen. Im Übrigen haben die Musiker beobachtet, dass sie „ganz unterschiedliche Publikümer“ haben: „Es gibt Leute, die waren noch nie bei einem Unplugged-Abend, weil ihnen das zu soft ist, andere finden, dass da eben ganz besonders gut der Gesang herauskommt“. Fragt man nach Höhepunkten der langen Karriere, gibt es ganz unterschiedliche Antworten: Die gemeinsamen Auftritte mit der Groove Incorporation beim Tollhaus Zeltival, aber auch das noch frische Side-Projekt The Treagles, in dem die Musiker zusammen mit den BAP-tisten Jürgen Zöller und Helmut Krumminga ihre Leidenschaft für die Eagles ausleben. Für Buchholz war es ein Konzert zusammen mit Stoppok, für Gitarrist Andi Bock der gemeinsame Auftritt mit Henning Wehland von den H-Blockx. Ein Höhepunkt, der dem Publikum entgangen ist: „Wir haben mal zusammen mit den Wildecker Herzbuben ‚Nowhere Man‘ gesungen. In der Garderobe“, lacht Séan Treacy. Zum offiziellen Jubiläum kehrt der Täter an den früheren Tatort zurück: in den Schlachthof, das ehemalige Treacy’s Irish Pub 64

> Fr. 29.Okt um 20 Uhr, Gaststätte Im Schlachthof, Durlacher Allee 64, Seán Treacy Band - Geburtstagsparty mit vielen Gästen
Weitere Auftritte: siehe Terminekalender