Sie sind die Gewinner des new.bands.festivals 2006 und des Heidelberger Newcomerfestivals 2007 und auf dem Fest im Sommer ließen sie den Hügel der Günter Klotz Anlage erbeben. Sie erlauben sich einen philosophischen Überbau mit durchaus literarischen Bezügen. Sie sind die Shy Guy at the Show.
Schon die Namensgebung der sechs Karlsruher verweist auf das Thema Desintegration und bildet gleichzeitig eine Art Agenda für ihr musikalisches Schaffen. Gleich dem jungen Marco Stanley Fogg in Paul Austers Roman Mond über Manhattan sind SGATS auf der Suche nach ihrer Identität. Wo Thomas Erffing der Mond diente, verhilft ihnen die Musik zur Lokalisierung des Selbst. Puh! Das steht im Info der Band.
Muss man studiert haben, um die Musik der Karlsruher, die eigentlich Pfälzer sind, zu verstehen´ Ach was, man höre die elliptic ep, die mit der Release Party vorgestellt wird, und man darf erahnen: Irgendwo im Hintergrund schwingt der ganze Überbau mit, aber er erschlägt dich nicht, Du darfst auch einfach hin- und herhüpfen, wenn du dich den Klängen stellst. Es ist eine andere Schiene als das Strophe-Refrain-Strophe Schema, sagt Schlagzeuger Sebastian Hellmann. Shy guy at the show der Name ist ein Spiel mit Gegensätzen. Das macht Spaß und ist nachzuhören auf ihrer älteren selbst produzierten CD im Song Butterfly in december.
Durchaus gegensätzlich darf auch der musikalische Hintergrund der Musiker betrachtet werden. Da nennen sie akute Gitarrenbands wie The Strokes und den altvordere Melancholiker wie Joy Division. Ja, wer neben den neuer-wavig anmutenden Keyboardapplikationen des neuen Produktes noch in den Zeittunnel rückwärts hören will, der mag auch ferne Schatten von Velvet Underground erlauschen.
Wenn es denn ein Etikett sein muß, dann lassen sie sich am ehesten mit No-WaveIndierock betiteln. Jetzt ist das Video zum eingängigsten Song der fünf Song ep Whats left of jean auch herunterladbar auf sevenload.de, einer der größten Videoplattformen. Internet ist wichtig, sagt Sebastian, aber es gibt Bands, die haben 80.000 Klicks und spielen nicht live. So etwas wollen wir nicht. Sie haben ein Management und das Ziel, das professionell zu machen.
> Release-Party Sa., 13.10., 20 Uhr, Karlsruhe, Substage, Ettlinger Tor (mit Moorange)