Der Filmproduzent Bruno Bonomo hat sich im Lauf seiner Karriere mit Werken wie „Der Angriff der Killerkartoffeln“ und „Maciste versus Freud“ nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Da ist es kein Wunder, dass er für ein Projekt über Columbus keine Geldgeber findet. Bonomo ist nicht nur finanziell am Boden, sondern auch privat, seine Ehe steht vor dem Aus, als ihm das Manuskript einer jungen Filmenthusiastin in die Hände fällt. Zunächst scheint es sich bei „Kaiman“ um einen ganz normalen Thriller zu handeln, doch bei näherem Hinsehen offenbart sich, dass der Titelheld kein anderer als Silvio Berlusconi ist. Bonomo verbeißt sich geradezu in dieses Projekt, um den finanziellen Ruin abzuwenden und seine Ehe zu retten. Der italienische Filmemacher Nanni Moretti hat Berlusconi nicht nur filmisch ins Visier genommen, er ist auch der Wortführer einer Bürgerbewegung gegen den Medienmogul, der auch noch lange Jahre Ministerpräsident Italiens war. Seine vertrackte, doppelbödige Filmsatire wird nicht dadurch obsolet, dass Berlusconi im letzten Jahr die politische Macht abgeben mußte. Machtlos ist er deswegen noch lange nicht.

Kinostart: 12.7.