Dem Marder die Taube

Zwei Frauen, die unterschiedlicher nicht sein können, lernen sich durch Zufall kennen. Vielleicht mögen sie sich gerade deshalb. Vielleicht sind sie aber auch einfach nur einsam. Zwischen den beiden entspinnt sich eine vorsichtige Freundschaft. Die Begegnung der beiden so unterschiedlichen wie sonderbaren Frauen ist berührend. Theta züchtet Tauben und nimmt Erike mit in ihren Schrebergarten. Für Erike ist es, als ob sich eine neue Welt öffnet. Die Freundschaft zu der älteren Frau fordert sie heraus und macht sie glücklich. Auch von Ratten, Fliegen und Mardern handelt dieses Stück, in dem Caren Jeß deren widerliche und faszinierende Schönheit feiert. Was bleibt, wenn uns die Kultur abhandenkommt? Die aktuell mit dem Hebbel-Preis ausgezeichnete Autorin weiß diese dystopische Frage in suchtgefährdenden Genuss zu verwandeln. Sei es mit den Songs der fiktionalen Punkband Your Toothbrush, einer lustvoll-entlarvenden Kommentarebene der Autorin oder obszön schönen Gedichten. (Foto: Felix Grünschloß) Auch am 1.2. -kaho > 19:30 Uhr, Badisches Staatstheater/Studio, Hermann-Levi-Platz 1, Karlsruhe