Klappeauf - Karlsruhe
Archiv: 07.2023
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Junger Tanz

Bild - Junger Tanz
Tanztheater für Kinder und Jugendliche: Mit einer Sonderausgabe wendet sich das Festival Tanz Karlsruhe in diesem Sommer erstmals ausschließlich an Kinder und Jugendliche. Klappe Auf unterhielt sich mit Daria Schirmer vom Kulturzentrum Tempel, die an der zeitgenössischen Tanzszene vor allem auch die Neigung zu spartenübergreifenden Ansätzen schätzt und das Programm zusammengestellt hat.

Wie kam es zu dem Ablegerfestival Junger Tanz?

Daria Schirmer: Wir hatten eigentlich immer schon Kinderstücke ins Festivalprogramm integriert, aber da sich gerade in jüngster Zeit, zum Beispiel in der Berliner Tanzszene sehr viel im Kinder- und Jugendbereich entwickelt hat, wollten wir dieser Tendenz einmal einen breiten Raum geben. Für eine ganze Woche widmen wir uns mit unseren Partnern wie dem Jungen Staatstheater nun dem Tanz für junge Menschen. Die Tanzkomplizen, die in Berlin selbst ein Festival organisieren, stehen gleich zur Eröffnung mit ihrem Stück "Kleine Große Sprünge" beispielhaft für diesen Trend in Deutschland.

An wen richtet sich denn Junger Tanz?

Schirmer: Unsere Zielgruppe sind Kinder und Jugendliche aus Karlsruhe, beginnend mit zwei Jahren. Wir haben sowohl Familienvorstellungen am Nachmittag wie Aufführungen am Vormittag, die Kindergartengruppen oder Schulklassen besuchen können, denn es ist uns wichtig, auch Kinder, die normalerweise nicht ins Theater gehen, zu erreichen. Dafür war uns die Zusammenarbeit mit dem Jungen Staatstheater sehr wichtig, das in der Zusammenarbeit mit Schulen und Kindergärten viel Erfahrung hat. Auch das an der Musikhochschule angesiedelte Young Classix Musikmobil, das Kinder aus dem ländlichen Raum anspricht, ist mit dabei.

Wieso glaubst Du, ist der Tanz gerade für junge Menschen attraktiv?

Schirmer: Zunächst einmal gibt es ja keine sprachlichen Voraussetzungen, und jeder Mensch, ganz egal, welche körperlichen Voraussetzungen er hat, bewegt sich auf seine Weise durch die Welt. So ist der Tanz jedem zugänglich. Mir gefällt die Allegorie des Raumgreifens, dass man sich durch den Tanz den Raum um sich herum erschließt, dass man ausbrechen kann, sich immer aber auch den Raum erobern muss. Und diesen Raum erobern wir jetzt dem Jungen Tanz und verleihen ihm Sichtbarkeit und Relevanz. Das find ich total schön, denn es geht nicht um Perfektion, sondern darum, durch die Bewegung Geschichten zu erzählen.

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7. bis 19. Juli 2023
Junger Tanz, alle Veranstaltungstermine und Orte im Kalender
und auf kulturzentrum-tempel.de (da kann man auch Tickets kaufen)