Erregung öffentlicher Erregung

Die Band klingt schwer nach der Musik der frühen 80er, nach Ideal, Nina Hagen und Palais Schaumburg oder Malaria!. Und dennoch klinge sie ganz eigenständig, so der Deutschlankfunk über die Berliner/Hamburger Band, die eher aus dem Kunsthochschulenmillieu als aus der Musikerszene stammt. Ihr Leitspruch ist "Hemmungslos und wertvoll. Also Freiheit zu machen, worauf man Lust hat, ohne sich Gedanken zu machen, ist das jetzt aktuell oder ist das cool oder ist das wertvoll auf eine Art und Weise.“ Ihre Songs heißen „Kacke in der Jacke“, „Blaue Zähne“ oder „Kein Bock auf Frühstück“. In den Texten geht es um Selbstentfremdung, um den Kater, darum, nicht mehr Anfang 20 zu sein und trotzdem nicht zu wissen, wie das eigene Leben weitergeht, um Zigaretten, Langeweile und die Nacht. "Wo soll ich hin?" war bezeichnenderweise ihr erster kleiner Hit. Eine Band, die sucht, und ohne Marketingplan drauf und dran ist, eine ganz wichtige Band zu werden. Nicht zu schwer und zu ernst, aber immer mit Tiefgang: Und so tanzen die Songs von Erregung Öffentlicher Erregung zwischen Gesellschaft, Politik, Emotion und Banalem, um noch einmal den Deutschlandfunk heranzuziehen.

> Do 16. September 2021, 20 Uhr, KOHI@Toujours Kultur, Alter Schlachthof, Karlsruhe