parkschützer.de> Ihre Arbeiten kreisen um den Holocaust und den Zweiten Weltkrieg, um gegenwartsprägende Erinnerungen und gesellschaftsgrundelegende Momente. In der aktuellen Ausstellung ihrer Karlsruher Galerie, die parallel zu einer Schau in der Londoner Wilkinson Gallery stattfindet, beschäftigt sich die 1967 geborene Silke Schatz mit der Protestkultur in Deutschland, mit der sie selbst biografisch und familiär verwoben ist. Ihre Eltern zählten seit den 70ern zur Anti-AKW-Bewegung, was in den Werkzyklen Emsland und Neckarwestheim seinen künstlerisch-analytischen Niederschlag findet. Der Ausstellung den Titel gebend freilich ist beispielhaft die Stuttgarter Bürgerbewegung, die sich für den Erhalt des Schlossgartens und damit als Gegner des Großbauprojekts Stuttgart 21 mobilisiert. In Zeichnungen und Malereien, aber auch in Objekten und Installationen verarbeitet die in Köln lebende Künstlerin ihre vielfach vor Ort recherchierten Eindrücke. Dabei versprühen die teils mit fragilenBuntstiftlinien Topografie und Architektur aufgreifenden Zeichnungen, teils in Signalfarben gesprühten Gebäudestrukturen gleichermaßen Abstraktion und Neudichtung ihres Gegenstands, die weit über das rein dokumentarische hinausweist. Sie konfrontieren den Betrachter mit Haltung und fordern ihn zur eigenen Positionierung auf.

> bis 17. Dezember 2016, Meyer Riegger, Klauprechtstrasse 22, Karlsruhe