Die Bremer Filmemacher Andree Korpys und Markus Löffler arbeiten seit Ende der 80er Jahre als Duo zusammen. An den Rändern der Zentren politischer Macht und gesellschaftlicher Strukturen forschen sie mit der Kamera wie Detektive nach verborgenen Zusammenhängen. Ihre Arbeit fassen sie in Bilder und Klänge, die zwischen Dokumentation und Inszenierung changierend nach Wahrheiten suchen, die durch die gängigen medialen Repräsentationen nicht offenkundig werden. Ins Zentrum der vierten Ausstellung ihrer Karlsruher Galerie stellt das international gefragte Künstlerduo seine jüngste Arbeit „Reflecting Absence“. Für die gut 20-minütige Videoarbeit zog es die beiden abermals an einen der emotional bedeutungsträchtigsten Orte der jüngsten Gegenwart, den mittlerweile wieder bebauten New Yorker Ground Zero mit den Memorials für den Anschlag auf die Zwillingstürme des World Trade Center. Ihre mit einer 8mm-Kamera gedrehten Bilder verweben sich mit den Fragmenten einer Komposition von Helmut Lachenmann und Originaltönen zu einem vielschichtigen Memorial über Gedenkkultur und den alltäglichen Umgang mit Unfassbarem. „Reflecting Absence“ steht in enger Verbindung zu ihren vor 19 Jahren entstandenen Filmen „World Trade Center“, „United Nations“, „Pentagon“, die in der Ausstellung ebenso gezeigt werden wie ältere und neue fotografische Arbeiten, in denen Andree Korpys und Markus Löffler häufig mit literarischen Zitaten operieren.

> bis 30. April 2016, Meyer Riegger, Klauprechtstrasse 22, Karlsruhe, Di bis Fr 11-18 Uhr, Sa 11-14 Uhr