Architektur ist das zentrale Thema im Werk von Katja Pfeiffer - nicht als unverrückbar fest gefügtes Gebilde, sondern als fragiles Konstrukt oder wild wucherndes Baugewächs. Im Fokus der Ausstellung TERRE MOTOR – Welt im Bau stehen ihre jüngsten Arbeiten, für die Behelfskonstruktionen aus Stahlgerüsten, Lattenkonstruktionen und Tragegurten zur Gebäudesicherung in der 2009 durch ein Erdbeben verheerend geschädigten italienischen Stadt L’Aquila den Anstoß gaben. Sie inspirierten Pfeiffer zu Reliefs, Plastiken und Installationen, die ein labiles Gleichgewicht zwischen Bestand und Zusammenbruch hervorrufen. Eigens für die Ausstellungsräume entsteht die monumentale Wandarbeit SolarEnVenta: eine verwirrende Gerüststruktur, in der sich Innen- und Außenraum durchdringen und die schützende wie repräsentative Funktion von Architektur hinterfragen. Pfeiffer, in Karlsruhe geboren und in Düsseldorf als Meisterschülerin bei Alfonso Hüppi ausgebildet, hat seit 2006 eine Professur an der Bergischen Universität Wuppertal inne. Kuratiert wird die Präsentation von Barbara Martin als Preisträgerin 2015 des Wolfgang-Hartmann-Preises für junge Kunsthistorikerinnen und Kunsthistoriker; sie studierte in Karlsruhe und ist wissenschaftliche Volontärin am Niedersächsischen Landesmuseum Hannover. Der 2001 zur Erinnerung an den 1999 verstorbenen Karlsruher Kunsthistoriker Wolfgang Hartmann ins Leben gerufene Preis wird zum siebten und letzten Mal vergeben.

> Kunstverein Wilhelmshöhe, Ettlingen, Schöllbronner Straße 86, Sa 2. April (Eröffnung mit Preisverleihung Fr 1. April, 19:00 Uhr) – So 8. Mai 2016, Mi-Sa 15:00–18:00 Uhr, So 11–18 Uhr.