Wer viele Bücher mit Reiseberichten liest, der merkt bald, dass die Erzählweise und die Blickwinkel der Reisenden so vielfältig sind wie die Länder und Kulturen selbst. Jeder erlebt ein Land auf seine eigene Art und Weise. Zufällig erschienen Ende 2016 fast gleichzeitig Afrika-Reiseerzählungen von zwei Karlsruherinnen, und ein noch größerer Zufall ist es, dass beide als Lehrerin arbeiten. Doch das ist auch schon das Einzige, was ihre Bücher gemeinsam haben. Andrea Ochsenfeld reiste per Anhalter sowie mit Sammeltaxis und - falls vorhanden - öffentlichen Busverbindungen durch den Süden Afrikas. Sie übernachtete vor allem in ihrem Zelt, in billigen Unterkünften, bei Privatleuten sowie bei Menschen, die sie über das Internet beim Coachsurfing kennen lernte. Die Transport- und Übernachtungserlebnisse stehen auch im Vordergrund ihres Reisetagebuches. Vieles war recht kompliziert, aber irgendwie klappt alles. Doch je länger sie unterwegs war, desto stärker nervte es sie, dass man als alleine reisende weiße Frau fast pausenlos von Männern belagert wird, die eine Weiße heiraten, von ihnen nach Deutschland eingeladen werden oder einfach nur Geld wollen. Wer selbst auf diese Weise durch Südafrika und Umgebung reisen will, sollte dieses Buch auf jeden Fall lesen. Dazu erzählt sie auch von ihren Wanderungen durch die Natur, von Begegnungen mit Tieren, Menschen und Erlebnisse in den Städten. - gk > Manuela Kinzel Verlag, 192 Seiten, 12,90 Euro