Auch nach der Sonderausstellung zu Degas und vor der Großen Landesausstellung zu Karoline Luise von Baden bietet die Kunsthalle neben ihrer renommierten Sammlung interessante Projekte. So zeigt sie eine Auswahl der künstlerisch hochwertigen Lithografien von Grandville, Honoré Daumier und Charles Joseph Traviès, die sich in ihren Karikaturen ohne Rücksichten gegenüber Politik und Religion an den Debatten ihrer Zeit beteiligten. Scharf und schonungslos nahmen sie sich im 19. Jahrhundert die Meinungs- und Pressefreiheit - dieser Tradition fühlen sich die Zeichner von „Charlie hebdo“ verpflichtet.
Ein herausragendes Zeugnis der deutschen Italienbegeisterung ist Karl Blechens Gemälde „Blick auf das Kloster Sta. Scholastica bei Subiaco“. Das 1832 entstandene Bild, das sich seit 1969 in der Kunsthalle befindet, stammt aus dem Besitz des jüdischen Kunstsammlers Rudolf Mosse und wurde 1934 im Zuge einer Zwangsauktion aus der Sammlung seiner Erben ausgeschieden. Nach eingehender Prüfung der Herkunft wurde das Bild als restitutionspflichtig identifiziert. Die Kunsthalle steht im Kontakt mit den Erben und hat um die Möglichkeit gebeten, das Bild von ihnen zu erwerben. Bis zur Entscheidung darüber stellen die Erben das Kunstwerk für 18 Monate als Leihgabe zur Verfügung. Eine kleine Präsentation rund um das Werk erläutert seine Geschichte.
Als eines der ersten Museen in Deutschland beteiligt sich die Kunsthalle am Google Art Project des Google Cultural Institute und präsentiert zunächst 50 Werke von Dürer bis Cezanne in hoher digitaler Auflösung im Internet. > Kunsthalle Karlsruhe, Hans-Thoma-Straße 2-6, bis So 10. Mai 2015, Di-So 10:00-18:00 Uhr.