Richy Müller ist so etwas wie der Kammertheater-Superstar. Wie als langnasiger Poet Cyrano de Bergerac vor einigen Spielzeiten brilliert der als Stuttgarter Tatort-Kommissar Lanner einem breiten Publikum bekannte Schauspieler nun wieder als Autist Raymond in der Theaterfassung von Barry Levinsons „Rain Man“. Gerade aus seiner schauspielerischen Zurückhaltung gewinne Richy Müllers Darstellung des äußerlich erstarrten, innerlich aber hellwachen Charakters eine enorme Intensität, befand die Kritik im vergangenen Herbst. „Rain Man“ erzählt die Geschichte des windigen, skrupellosen und gefühllos wirkenden Geschäftsmanns Charlie, der nach dem Tod seines Vaters eine böse Überraschung erlebt, weil das gesamte Vermögen an einen mysteriösen, anonymen Erben in einer Klinik gehen soll, der sich als sein älterer Bruder entpuppt. Um an das Geld zu gelangen, entführt Charlie den autistischen Raymond aus dem Heim. Auf einem langen, zwischen Komik und Tragik pendelnden Road-Trip kommt es sehr allmählich zu einer Annäherung zwischen den unterschiedlichen, in ihrer jeweiligen Isolation aber wieder auch sehr ähnlichen Brüder. Auch 1. bis 29. März, außer montags. > Kammertheater, Karlsruhe, Herrenstraßen 30/32, 19.30 Uhr