Anfang der 60er-Jahre in New York, Llewyn Davis ist ein Folksänger, der durch die Clubs in Greenwich Village tingelt und immer noch auf den Durchbruch und auf das große Geld hofft. Seine erste Platte liegt wie Blei in den Regalen. Der Freund, mit dem er die Platte aufgenommen hat, hat sich mittlerweile umgebracht. Er selbst übernachtet mal hie und da. Und eines Morgens entwischt ihm der Kater eines Ehepaares, das ihm Unterschlupf gewährt hat. Das zweite Problem ist noch gravierender, eine Übernachtung bei dem befreundeten Musikerpaar Jim (Justin Timberlake) und Jane (Carey Mulligan) hat Folgen gehabt. Jane ist schwanger, nach einem Seitensprung mit ihm, und sie ist alles andere als erfreut darüber. Llewyn Davis ist eine Fiktion, aber eine die aus der Realität der in Bewegung geratenen Musikszene vor fünfzig Jahre gegriffen ist, als Bob Dylan, Joan Baez u.a. sich die erste Sporen mit Auftritten in kleinen Clubs verdienten. Joel & Ethan Coen huldigen dieser Epoche mit dem tragikomischen Porträt eines sympathischen Verlierers, der immer wieder die falschen Entscheidungen trifft. Aber seine Songs, die ausgespielt werden, sind toll, das Zeitkolorit, das die fast völlig farbentsättigten Bilder vermitteln, ist betörend und der Humor- wie in den besten Coen-Filmen - staubtrocken.
Kinostart: 5.12.