Der 1928 in Deutschland geborene Medienkunst-Pionier Otto Piene ist mit der Geschichte des Karlsruher ZKM bereits seit seiner Vorgeschichte verbunden. 1988, als im Rahmen eines Symposiums mögliche Zielsetzungen dieser Institution diskutiert und angedacht wurden, kam Piene, dessen Arbeit zuvor mit einer großen Ausstellung im Badischen Kunstverein vorgestellt worden war, nach Karlsruhe, um das von ihm seit den 70er Jahren geleitete Center for Advanced Visual Studies (CAVS) am MIT in Boston vorzustellen. Später war er als Kuratoriumsmitglied an der Gründung des ZKM direkt mitbeteiligt. Grund genug für das ZKM also dem Wegbereiter zum 85. Geburtstag eine umfassende Schau zu widmen. Piene gilt als einer der wichtigsten Vertreter einer kinetischen, auf Technik basierenden multimedialen Kunst. Er hat sich seit der Gründung der ZERO-Bewegung mit den Kollegen Heinz Mack und Günther Uecker Ende der 1950er-Jahre intensiv mit den Naturelementen Licht, Luft, Rauch und Feuer beschäftigt und ist insbesondere durch seine Lichtkunstwerke, Lichtballette und kinetische Skulpturen international bekannt geworden. Naturwissenschaft und Kunst verschränken sich bei Piene auf performative Weise, was ihn mit seinem vielseitigen Werk zum idealen Typus des ZKM-Künstlers macht. Energiefelder nennt das ZKM seine Hommage, mit rund 50 Werken. Foto: „Brass Play“, 2011, Messing, Licht, Motor, Zeitschaltung, 125 x 125 cm, Privatsammlung © Otto Piene / VG Bild-Kunst, Bonn 2013, Foto: altengarten.de

> bis 1.4.2013, ZKM, Karlsruhe, Lorenzstr.19, Mi-Fr 10-18 Uhr, Sa+So 11-18 Uhr.