Seit zwanzig Jahren sorgt der Karlsruher Literaturwissenschaftler Jan Knopf dafür, dass das Werk von Bertolt Brecht lebendig bleibt und fortgeschrieben wird. Die von ihm eingerichtete Arbeitsstelle Bertolt Brecht (ABB) wirkte an der Erstellung der Brecht-Gesamtausgabe mit und offenbarte in zahlreichen Handbüchern zu dessen schier unerschöpflichen Werk immer neue Aspekte des Dramatiker, Lyrikers, Theatermachers und Literaturtheoretikers Brecht, der ja lange Zeit im Westen Deutschlands angefeindet wurde.
In einer Ausstellung im Prinz-Max-Palais, die am 24. April (19 Uhr) eröffnet wird, vermittelt eine multimediale Präsentation einen Einblick in die Arbeitsweise des Dichters. Dokumentiert wird aber auch die Arbeit der ABB, der Entstehungsprozess der Ausgaben vom Manuskript bis zur Datenbank, und die internationale Vernetzung des Unternehmens. Gezeigt wird auch die Vereinnahmung Brechts durch die DDR und welche Folgen das für seine Rezeption auf der anderen Seite des eisernen Zauns hatte.
So entsteht ein facettenreiches Bild des Dichters, seines Werks und seiner Wirkung. Die Ausstellung, die bis zum 24. Mai dauert, entstand in Kooperation der Literarischen Gesellschaft, des Stadtmuseums und der ABB. In einer Sonntagsmatinee am 26. (11 Uhr) singt Annette Postel, am Flügel begleitet von Klaus Webel, Brecht-Lieder. Gunzi Heil treibt seine sprachvirtuosen Scherze mit dem armen BB. Nicht fehlen darf dabei die literaturwissenschaftliche Untermauerung des Ganzen durch Professor Jan Knopf. -ko