Zwei spannende junge Positionen, die vom Begriff des Skulpturalen ausgehend die Schnittstelle zwischen Leben und Kunst untersuchen, zeigt der Kunstverein Wilhelmshöhe mit der Präsentation von Arbeiten von Pablo Wendel und Elke Hennen. Wendel wurde für einen Moment weltbekannt, als er sich als Krieger verkleidet in die Terrakotta-Armee in Xian einreihte und festgenommen wurde. Doch Wendel, der sich, wie die Kunstwissenschaftlerin Margit Brehm mutmaßt, an der Frage Was geht nicht´ abarbeitet, hat noch viele weniger spektakuläre doch mindestens ebenso interessante Projekte auf Lager. Den Abschied von der klassischen Bildhauerei manifestierte der Werner-Pokorny-Schüler wohl 2004, als der gelernter Steinmetz auf einem internationalen Steinbildhauersymposium in Norwegen solange in einem 4,5t schweren Block die Kernform gesucht hatte, bis von dem Stein nichts mehr übrig war. Elke Hennen, die wie Wendel in Stuttgart studierte, spielt in ihren Ensembles, in denen Teppichfilz, Kunstleder, Stoffe, Netze oder Feinstrumpfhosen und immer wieder Schuhe eine Rolle spielen, mit der wechselseitigen Camouflage von privaten Alltagsgegenständen und Kunstobjekten. Was hebt das Leben zur Kunst, und lassen sich Kunstgegenstände wieder ins alltägliche Leben reintegrieren´
> bis 26.10., Kunstverein Wilhelmshöhe, Schöllbronner Straße 86, Ettlingen, Mi-Sa 15-18 Uhr, So 11-18 Uhr.