Lesungen
Der in Karlsruhe, genauer gesagt in der Südstadt, lebende Schriftsteller Martin Schmitt ist weit in der Welt herumgekommen, vor allem auf dem indischen Subkontinent. Dabei sind Prosaskizzen, lyrische Impressionen und Betrachtungen entstanden, denen er den Obertitel Mahalaxmi Sweets gegeben hat das ist der Name eines Kiosks, der ihm beim Herausschauen aus dem Fenster eines Überlandbusses in Südindien ins Auge gestochen ist. Martin Schmitt liest am 12. (20 Uhr) im KOHI Kulturraum e.V. (Werderstr.47), es ist zugleich auch so etwas wie die Eröffnung einer Ausstellung mit Fotografien, die zum Themenkreis von Martin Schmitts Texten passen.
Aber warum denn in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah. Ende der 20er Jahre schrieb Otto Müssle, Redakteur der Karlsruher Wochenschau, in einer lockeren Reihe Plaudereien über Karlsruhe, die wenig später unter dem Titel Von stillen Winkeln einer Stadt in Buchform erschienen sind. Der Info-Verlag hat das Büchlein neu herausgegeben mit den Originalzeichnungen der Erstausgabe. So bekommt man zugleich einen Eindruck vom Karlsruhe der Zwanziger Jahre und dem der guten, alten Zeit vor dem Ersten Weltkrieg, die Müssle nostalgisch verklärt. Es ist ein schönes schmales Büchlein, das eigentlich in den Bücherschrank jedes echten Karlsruhers gehört. Harald Schwiers bringt in seiner allmonatlichen Hörstunde am 6. (20.30 Uhr) im marotte-Figurentheater Müssles beredte Texte zum Sprechen.
Das Pilgern auf dem Jakobsweg ist in Deutschland dermaßen populär geworden, dass der Pilgerpfad nach Santiago de Compostela wohl bald vierspurig ausgebaut wird. Schon lange vor Hape Kerkeling hat Carmen Rohrbach den Jakobsweg beschritten und ein Buch,Muscheln am Weg, darüber geschrieben. Am 6. (20 Uhr) kommt die Reiseschriftstellerin, Fotografin und Dokumentarfilmerin in die Stadtbibliothek Ettlingen (Obere Zwingergasse 12), um über ihre Erfahrungen und Erlebnisse zu berichten und die sind ganz bestimmt profunder als die Erlebnisse von verblassten Film- und Showsternchen beim Promi-Pilgern, das Pro Sieben im vergangenen Herbst in Szene setzte.
Im November 2007 hat die Arbeitsstelle Bertolt Brecht den Band mit Gedichten Brechts herausgebracht, 2300 Gedichte auf 1648 Seiten. Prof. Dr. Jan Knopf, der Leiter der Arbeitsstelle an der Uni Karlsruhe, eröffnet an einigen beispielhaften Gedichten Einblicke in die ästhetische Qualität und die weltliterarischen Dimensionen von Brechts Lyrik. Der Eintritt zu dieser Veranstaltung am 12. (20 Uhr) im Literaturhaus im Prinz-Max-Palais ist frei.
Der weiße Nebel wunderbar heißt es in einer Zeile des berühmten Gedichtes Der Mond ist aufgegangen von Matthias Claudius. Durch Verhören wird daraus Der weisse Neger Wumbaba, der Titelheld eines Büchleins mit unterhaltsame Alltagsbetrachtungen von Axel Hacke, der sich vom kleinen Erziehungsberatur zum erfolgreichen Verhörspezialisten entwickelt hat. Am 3. (20.30 Uhr) ist Hacke mit neuen Texten zu Gast im Tollhaus.
Ein Meister der kleinen Form, der witzigen Glosse, in der Alltägliches in ganz neuem Licht erscheint, ist auch Max Goldt, der am 28. das Tollhaus (20.30 Uhr) mit seiner Anwesenheit beehrt.
Helge Schneider zu preisen, kann man sich schenken. Es gibt fast nichts, was der Mann nicht kann. Schreiben und lesen kann er auch, das zeigt er bei einer Lesung im Jubez (Kronenplatz) am 10. (20 Uhr). In seinem neuen Roman Eine Liebe im Sechsachtelakt versucht er mit den neuzeitlichen Mitteln des multiperspektivischen Erzählens ein Bild der klassischen englischen Gartenlandschaften und ihrer Menschen zu vermitteln. Oder so ähnlich. Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit der Stephanus-Buchhandlung.
In der Toskana wird die Leiche einer angeblich beliebten Deutschen gefunden. Wie ein Mosaik rekonstruiert Sabine Thiesler in ihrem am 11. um 20.15 Uhr in der Thalia Buchhandlung, Kaiserstr.167 gelesenen Roman Hexenkind die Geschehnisse, die im Laufe von zwei Jahrzehnten zu diesem Mord führten.
Frühe Gedichte von Erich Kästner unter dem Titel Herz auf Taille trägt Rezitator und Schauspieler Christoph Köhler am 7. (20 Uhr) im A & S Bücherland vor. Axel Weinstein (Piano, Fagott, Saxofon) schafft den passenden musikalischen Rahmen für die melancholisch-heitere Lakonie der Kästner-Verse.
- ko