Neil Armstrong, Edwin „Buzz“ Aldrin und Michael Collins starteten vor 50 Jahren, am 16. Juli 1969, mit ihrem Raumschiff Apollo 11 auf einer Saturn 5 Rakete vom Cape Canaveral in Florida aus zu einer Mission, die wenige Jahrzehnte zuvor noch als spinnerte Science Fiction bezeichnet worden wäre.
Sie erreichten am 19. Juli die Mondumlaufbahn. Collins blieb im Kommandomodul „Columbia“, während Armstrong und Aldrin sich mit der Mondlandefähre „Eagle“ abkoppelten, dann am 20. Juli 1969 um 20:17 Uhr MEZ auf dem Mond im „Meer der Ruhe“ landeten und Armstrong zur Erde funkte: “Houston, Tranquility Base here. The Eagle has landed!”.
Wie nervenstark die Astronauten waren, bewies beispielsweise Armstrong, der beim Landeanflug den Autopiloten ausschaltete, als er bemerkte, dass dieser auf ein Geröllfeld zusteuerte. Mit Handsteuerung - die er trotz eingeschränkter Sicht aus den Gucklöchern wagte - landete er den Eagle sanft an einer geeigneteren Stelle. Dieses zusätzliche Manöver, trotz des äußerst knapp berechneten Treibstoffs zu wagen, war eine mentale Glanzleistung.
Am 21. Juli 1969 um 02:56 MEZ war es dann soweit: Es war wohl der größte Moment in der Geschichte der Menschheit als Armstrong seinen Fuß auf die Mondoberfläche setzte. Zum ersten mal betrat ein Mensch einen anderen Himmelskörper. Rund 1/6 der Weltbevölkerung verfolgten damals am Fernsehen das Ereignis und hörten dabei die berühmten Worte von Neil Armstrong , als dieser von der Leiter der Mondlandefähre „Eagle“stieg:
“That’s one small step for a man, one giant leap for mankind!”.
20 Minuten später folgte Aldrin. Sie hissten zunächst die US-Flagge, platzierten dann u.a. einen Laserreflektor zur Erde-Mond-Entfernungsmessung, und sammelten 21,6 kg Gestein ein, was alle vorherigen Missionen vergeblich versucht hatten.
Nach zwei Stunden und 31 Minuten war der Ausflug auf der Mondoberfläche beendet und - nachdem Aldrin einen abgebrochen Schalter mit einem Filzstift bediente - starteten sie zurück zur Kommandokapsel, und traten mit ihr die Rückreise zur Erde an.
Am 24. Juli wasserte unglaublich präzise die Kapsel im Pazifik in nur 25 km Entfernung von ihrem Bergungsschiff, dem Flugzeugträger Hornet.
Dass diese unglaubliche Leistung erbracht werden konnte, ist den tausenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern (mit dabei auch Ingenieur Wernher von Braun) der NASA zu verdanken. Die technischen Hilfsmittel Rechenschieber, Papier und Stifte, dazu Computer, die tausende Male langsamer waren als ein heutiges Handy waren aus heutiger Sicht mehr als bescheiden.
Besonders erwähnenswert sind die afroamerikanischen Mathematikerinnen, die Flugbahnen berechneten oder Messdaten auswerteten, aber vor der Öffentlichkeit versteckt gehalten wurden und nie die Anerkennung bekamen, die sie verdient hätten.
Erst Präsident Barack Obama ehrte 2015, auch stellvertretend für alle ihre Kolleginnen, die Mathematikerin Katherine Johnson und der Kinofilm von 2016 “Hidden Figures – Unerkannte Heldinnen” erzählt endlich die unglaubliche Geschichte Johnsons und ihrer Kolleginnen. Die NASA benannte vor kurzem eine Straße vor ihrem Hauptquartier nach ihnen.
Alles in allem waren es Tausende von Menschen, die sich für eine Idee begeistert haben und dadurch Unglaubliches wahr gemacht haben.