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Archiv: 02.2013
Musik Rund um Musik

 

No Sugar No Cream

The Preserving Machine - neue CD > Pete Jay Funk alias Peter Funk ist der Kopf hinter dem Bandnamen No Sugar No Cream. Immer wenn man glaubt, die Band sei ein Phantom, taucht sie wieder auf. Hatten sie sich beim „Fest“ 2007 noch als Pete Jay & Odd Men Out (in erweiterter Besetzung) getarnt, sind sie jetzt mit dem alten Bandnamen zurück. Auf der aktuellen CD „The Preserving Machine“ hat Funk, der „eher mit Neil Young und Bob Dylan als mit Westernhagen oder Niedecken“ aufgewachsen ist, sieben neue, größtenteils ruhige Songs mit einer spontan entstandenen Besetzung (unter anderem Chris Cacavas) eingespielt. „No Sugar No Cream ist meine Band“, sagt Funk. „Da gibt es einen harten Kern, der da immer mitspielt, aber auch immer verschiedene Leute. Chris Cacavas zum Beispiel war auf der Bühne schon vorher dabei“

Funk spielt auch hier wieder seine songschreiberischen Stärken und seine Eigenständigkeit aus, obwohl die Musik nach wie vor klingt, als stamme sie aus den Weiten Amerikas. Mit den Schubladenaufklebern Alternative Country und Americana ist die Musik zumindest ansatzweise eingeordnet. Im besten Fall – und das ist bei mindestens der Hälfte dieser Songs garantiert – hört der text-affine Hörer die Storyline für einen Film. Die Bilder liefern Funks Texte, die er meistens – zumindest im Ansatz – vor der Musik schreibt. Man riecht die Orte, hört die handelnden Personen sprechen, fühlt die Magie der schlaglichtartig eingefangenen Momente: „Mir ist wichtig, dass ein Song textlich rund ist. Ein Song muss eine Geschichte erzählen. Nicht zwingend eine, die einen Anfang und einen Schluss hat, die kann auch aus Assoziationen bestehen.“ Und ja, getextet wird weiter auf Englisch. Da hat sich der ehemalige Amerikanistik- Student gegen jeden Trend überhaupt nichts vorzuwerfen. Die Sprache gehöre zu dieser Musik, und sei zudem weniger sperrig, zumindest als die deutsche Hochsprache.

Die Musik von The Preserving Machine entstand zunächst im Wohnzimmer seines Berliner Freundes Oliver Grauer: „Ich kenne ihn vom Studium. Der ist ein literaturaffiner Freak, der auch Bass in Punk-Bands spielt. Wir haben die Basic Tracks eingespielt, nur Gitarre und Gesang, dann hat er eine Spur Bass drüber und das war es erst mal“. Grauer nahm sich dann die Freiheit, weiter Musiker einzuladen, die er für passend hielt. Darunter der Gitarrist Pablo Rodriguez aus Teneriffa und den Kanadier Sean Moore: „Den hat es 2006 während der WM als Straßenmusiker nach Deutschland verschlagen: Ein begnadeter Mandoline- und Banjospieler, der hat dieses 'sloppy Banjo' dieses schlampige Banjo, wie er es selber nennt - gespielt“. Komplettiert wurde das Material unter Beteiligung der etatmäßigen Bandmitglieder plus Chris Cacavas, der zweite Stimme, E-Piano und Orgel spielte. „Ich hatte nicht vor, so eine ruhige Platte zu machen“, sagt Funk. Es habe sich einfach so ergeben. Aber grundsätzlich nehme man sich die Freiheit, live ganz anders zu klingen. Die CD kann über amazon und i-tunes bezogen werden. -tz

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