Klappeauf - Karlsruhe
Archiv: 11.2013
Kunst, Ausstellungen Ausstellungen

 

Imperium der Götter

Ausstellung im Badischen Landesmuseum

Die Römer hielten sich selbst für die Religiösesten unter den Sterblichen. Ihr Pantheon bevölkerte eine erstaunliche Vielzahl unterschiedlichster Gottheiten: alteingesessene wie Jupiter, Minerva und Merkur und heimisch gewordene aus dem Osten wie der als „unbesiegbare Sonne“ verehrte Mithras aus Persien, die ägyptische Isis und die Naturgottheit Mater Magna/Kybele aus Kleinasien. Mit der Expansion Roms zum Weltreich hatte sich in der Begegnung der Kulturen ein buntes Nebeneinander von Göttern und Kulten entwickelt. Mit dem Christentum stieg schließlich eine Religion östlicher Herkunft zur alleinigen Staatsreligion Roms auf. Man dürfe nicht vergessen, „in welcher Konkurrenz das Christentum zu den anderen antiken Kulten stand“, so der Direktor des Badischen Landesmuseums, Harald Siebenmorgen. Er verweist auf die von zahlreichen Historikern vertretene „These, dass wir alle Anhänger des Mithras-Kultes geworden wären, hätte nicht Kaiser Konstantin einst im Zeichen Christi, sondern im Zeichen der mithräischen Sonne gesiegt.“
Welche Bedeutung Religion für die Menschen der römischen Antike in Staat, Gesellschaft und Alltag hatte, illustriert die große archäologische Sonderausstellung „Imperium der Götter. Isis – Mithras – Christus: Kulte und Religionen im Römischen Reich“. Hochkarätige Leihgaben aus renommierten Museen, darunter einzigartige Skulpturen und Fresken aus Neapel, Rom und dem Vatikan, führen den Bilderreichtum der Kulte vor Augen. Die Schau zeigt Götterbildnisse, Kult- und Weihereliefs sowie Opfer- und Votivgaben sowie liturgisches Gerät aus Heiligtümern. Darüber hinaus präsentiert sie maßstabsgetreue Modelle und publikumswirksame Inszenierungen antiker Sakralkultur wie die ausgemalte Grabkammer einer Katakombe und den Nachbau des Mithräums von Capua Vetere in der Nähe Neapels mit einer Kopie seiner einzigartigen Wandmalerei der Stiertötung - es gilt als eines der bedeutendsten römischen Mithras-Heiligtümer aus dem 2. Jahrhundert. Die Nachbildung soll einen lebendigen Eindruck von der Strahlkraft dieses antiken Mysterienkultes vermitteln, zu dem nur Eingeweihte zugelassen waren. Wissenswertes vermittelt auch das Rahmenprogramm unter anderem im Gesprächsforum „Vom Polytheismus zum Monotheismus. Der Verlust der Religionstoleranz in der Spätantike“ mit dem Theologen Gerhard Elwert (Di, 26. November 2013, 15:00 Uhr).

> Badisches Landesmuseum, Schloss Karlsruhe, Sa, 16. November 2013, - So, 18. Mai 2014, Di-Do 10:00-17:00 Uhr, Fr-So+Fei 10:00-18:00 Uhr.

Badisches Landesmuseum

Schloss Karlsruhe

76131 Karlsruhe

0721 / 9266514

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