Klappeauf - Karlsruhe
Archiv: 07.2023
Musik Querbeet

 

Kontrastreiches Sommerfestival

Zeltival der Neuentdeckungen

Bild - Kontrastreiches Sommerfestival
Unterschiedlichste Musik aus aller Herren Länder und sommerliche Urlaubsatmosphäre, wohl kaum Ort in Karlsruher vermittelt diese beiden Pole so gut wie das Zeltival, mit seinem alljährlich aufwändig hergerichteten Gartengelände und der weithin nach draußen geöffneten Konzertstätte. Neben zahlreichen bekannten und populären Künstlern wie der Nils Landgren Funk Unit am Samstag, 8. Juli, der norwegischen Saxophonlegende Jan Garbarek am 11. Juli oder der dänischen Singer Songwriterin Tina Dico am 18. Juli, die allesamt schon in Vorjahren beim ZELTIVAL zu Gast waren, sind es vor allem die zahlreichen Neuentdeckungen, die das Programm so reizvoll machen.

Dazu zählt am 12. Juli Cimafunk, einer der heißesten jüngeren Acts aus Lateinamerika. Als Sänger, Komponist und Produzent bietet die kubanische Sensation eine subtile und kühne Mischung aus Funk, kubanischer Musik und afrikanischen Rhythmen, die derzeit die Musikszene der Insel revolutioniert. Cimafunk bezieht seinen Namen auf sein Erbe als Cimarrón, der braunen Flüchtlinge, die Widerstand leisteten und der Sklaverei entkamen, und auf die Essenz seiner Musik, die die kubanische Musik mit Funk, Afrobeat und Hip Hop unterfüttert. Er glaubt an die Kraft des Grooves und die kathartische Gemeinschaft tanzender Körper.

Den Zeltivalbesuch ziemlich günstig macht die Veranstaltungsreihe Zeltival Top Ten, die ab Juli immerhin noch fünf Termine zum günstigen Eintrittspreis von jeweils zehn Euro bereithält. Als funkigste Band aus Ghana angekündigt wird am Samstag, 1. Juli, Fra!, die eine energiegeladene Performance mit Afrobeat, Highlife, Afrofunk und ansteckenden Grooves versprechen. Seit 15 Jahren begeistern die energiegeladenen Kumbia Queers aus Argentinien mit einem musikalischen Mix aus Latino-Tradition und elektronischer Innovation. Ihre Konzert am Mittwoch, 5. Juli ist gespickt mit Rhythmen, die der Cumbia nicht untreu werden, aber deutliche Ausfüge in neue elektronische Sphären unternehmen. Die Musik des französisch armenischen Duos Ladaniva, das am Mittwoch, 17. Juli, zum Zeltival kommt, schöpft von traditioneller Balkanmusik über Jazz und Reggae bis hin zu Hip-Hop mit starken Wurzeln in der armenischen Folklore. Ladaniva erzeugen unwiderstehliche Melodien, die sowohl der Tradition als auch der Moderne entlehnt sind, was den beiden in kürzester Zeit Millionen von Streams auf den bekannten Plattformen einbrachte. Aus Brasilien kommt am Sonntag, 30. Juli Bia Ferreira (Foto), deren Texte sich klar gegen Rassismus, Homophobie und andere Diskriminierungen positionieren und ein politisches Plädoyer für Feminismus und Liebe geben. „MMP – Música de Mulher Preta“ (Musik von schwarzen Frauen) nennt die Sängerin ihre Musik, die auf brasilianischen Rhythmen und Afrobeat mit einem Mix aus Reggae, Ragga und Rap basiert.

Erwähnt seien auch die beiden Ausgaben des Musical Gardenings, die auf der Gartenbühne am Sonntag, 2. Juli, die Irish-Folk-Rock Band The Krusty Moors, und am Samstag, 15. Juli, die Snap Jacks bestreiten, letztere mit einer Hommage an den Disco-Sound der 70er und 80er Jahre. Der Eintritt zu den beiden bereits um 17 Uhr startenden Sommerabende ist frei, Spenden für die Musik sind jedoch willkommen.

Ein echtes musikalische Kontrastprogramm bieten hingegen am Samstag, 29. Juli, die Zucchini Sistaz, die mit ihrem Programm "Falsche Wimpern - Echte Musik!" Glamour, Glanz und gute Laune versprechen. Mit der Eleganz von gestern und dem Selbstbewusstsein von heute greifen die drei Ladies beherzt in die Saiten und begleiten ihren Close-Harmony-Satzgesang selbst mit Gitarre, Kontrabass und Trompete und einer großen Fülle weiterer Instrumenten.

Eine Reihe weiterer Zeltival-Veranstaltungen finden sich im Heft, nähere Infos und Tickets unter zeltival.de

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