Klappeauf - Karlsruhe
Archiv: 03.2008
Verschiedenes Meldungen

 

Aggressionsabbau

Prävention mit Stuntma

Auf der Kinoleinwand ist häufig alles ganz einfach: gibt´s Probleme, werden sie mit der Faust weggehauen. Dass Zuschlagen in der Wirklichkeit allerdings das schlechteste Mittel ist, Konflikte zu lösen, will Stuntman Marko König jungen Leuten vermitteln.
Seine vor zwei Jahren in Karlsruhe gegründete Privatinitiative „Projekt Gewaltpraevention“ macht neuerdings in den Räumen der Stupfericher Fun-Fabrik erlebnispädagogische Angebote, bei denen, so König, „Erziehung zu Respekt und Disziplin“ im Vordergrund steht.
An Vor- oder Nachmittagen wie auch übers Wochenende mit Übernachtung lernen
Schulklassen und Jugendgruppen an den Geräten des Indoor-Parks ihren Körper zu beherrschen und durch sportliche Herausforderungen Aggressionen abzubauen. Neben dem Einsatz von Muskeln beim Klettern und Wrestling werden aber auch Geist und Gefühl angesprochen, wenn es darum geht, sich in Rollenspielen in einen Schwächeren hineinzuversetzen.
Stuntman Marko König und seine Berufskollegen lassen die Jugendlichen hinter die Kulissen der Filmillusionen sehen, um das Bild von der vermeintlich schnellen Konfliktlösung durch Gewalt zu entzaubern. Denn hinter jedem Stunt stecken harte, ausdauernde Arbeit und der eine oder andere Trick.
„Der Andrang ist enorm“, sagt König, der immer wieder die Erfahrung macht, dass sich die Jugendlichen in Diskussionen über ihre Alltagsthemen den als cool empfundenen Vorbildern aus der Filmbranche leichter öffnen als anderen Erwachsenen.
Zwischen 14 und 25 Jahre alt sind die jungen Leute, für die das pädagogisch begleitete Projekt gedacht ist, das sich, so König „nicht als Konkurrent, sondern als Ergänzung“ zu anderen pädagogischen Angeboten versteht, und für das er sich Zuschüsse von der Stadt Karlsruhe erhofft.

Weiterführende Links

Weitere Infos