"Ziemlich dicht" nennt Kabarettist Andreas Rebers sein aktuelles Programm. Ziemlich toll war es schon beim ersten Mal, als der Virtuose auf Zunge und Akkordeon ins Tollhaus kam. Vor allem war es eine ziemlich tolle Überraschung für die Veranstalter. Die hatten nämlich nach höchst flauem Vorverkauf Tischchen in ihren Veranstaltungssaal gestellt, gemütlicher Angelegenheit wegen. Als sich dann an der Abendkasse statt der erwarteten Hundert gleich 300 in die Schlange stellten, mussten eilends - schwitz - dem schon sitzenden Publikum die Tische wieder weggenommen werden, um Platz für Stühle, Stühle, Stühle zu schaffen. Wer skurrile Geschichten mit Hintersinn liebt, auch schöne, aber politisch völlig unkorrekte Lieder, und wer philosophische Einsichten in entwaffnend absurder Logik schätzt, kommt bei Andreas Rebers auf seine Kosten. Auf den Klaviertasten ein Ass, bringt er jedoch erst im direkten Körperkontakt mit seinem Akkordeon die musikalisch-gesellschaftskritische Note ins Spiel und loggt sich mit Tasten und Knöpfen weltweit ein. Man müsse dem Tempo unserer Zeit mit gezielter Langsamkeit begegnen, meint Rebers, sonst verstehe man gar nichts mehr. Schlicht als großartiges Kabarett lobte die Süddeutsche Zeitung Rebers atemberaubende Reise zum Ausgangspunkt des Irrsinns.