Kunstakademie - 8 Stipendiaten
Über 46 junge Künstler bewarben sich um ein Förderstipendium: Wolfgang Ganter, Patrycija German, Ulf Neumann und Boris Mrkonjic sind die Preisträger für das Graduiertenstipendium Baden-Württemberg. Die vier Auslandsstipendien erhalten Peter Böhnisch, Annett Bienhaus, Kathrin Haaßengier und Christa Fülbier.- Franz Littmann
www.kunstportal-deutschland.de
1300 Galerien, über 1000 Museen und über 300 Kunstvereine findet man auf diesem von Bettina Wohlwend ("Kunstfächer") und Jürgen Linde ("SWO") initiierten Kunstportal. Es greift uralte Internet-Ideen auf: Mitwirken, Kommunikation, Gemeinschaft. "Mitwirken bedeutet" , so die Initiatoren, "dass die Galerien und Museen mit einer geringen Jahresgebühr die Initiative unterstützen und das Portal nutzen, um für die eigenen Ausstellungen zu werben." - Franz Littmann
(www.kunstportal-deutschland.de)
100 Jahre Künstlergruppe "Brücke"
Eine Auswahl aus den Beständen gibt Einblick in die breite Skala der Formen und Themen, führt aber mit Feder-, Kohle-, Kreide-, Blei- und Buntstiftzeichnungen sowie einigen Aquarellen auch eine große technische Vielfalt vor Augen. Höhepunkte: "Fränzi" (Erich Heckel), "Gehöft" (Karl Schmidt-Rottluff), "Uferstraße" (E.L. Kirchner). - Franz Littmann
(Zeichnungen aus dem Kupferstichkabinett der Kunsthalle Karlsruhe, bis 26.2.)
Kunstbuch des Monats: Achim Fischels Bilder werden Worte
Inspiriert von der heiteren Gelassenheit auf Achim Fischels Bildern ließen sich 21 Autoren zu unkonventionellen Bildbetrachtungen verführen. Folgten den Traumpfaden, auf denen seine Pferdchen, Figuren, Leitern usw. in Schwung kommen. Achim Fischel (geb. 1941 in Esslingen, arbeitet freischaffend als Maler und Grafiker in seinem Karlsruher Atelier in der Körnerstraße) hatte ihnen die Aufgabe gesstellt, zu jeweils 1 Bild (Zeichnung/ Objekt/ Gemälde/ Papierteller/ Vase/ Schale/ Fliese usw.) jeweils 1 Text zu produzieren, Abseits der Bahn, auf der sich Katalogtexte normalerweise bewegen, entstand Naives (Carmen Bechthold), Allegorisches (Matthias Kußmann), Skurriles (Susanne Marschall), Absurdes (Daniela Maier), Geheimnisvolles (Ursula Merkel), Märchenhaftes (Anne Reuter-Rautenberg) oder Poetisches (Yo Tuerlinx-Rouxel, Lutz Stehl): Ein amüsantes Bilder-Buch mit kurzweiligen, aufregenden Texten über die "Hochzeit der Dinge". Wer es gelesen hat, weiß, wie man Kinderfragen (zur Kunst, zur Poesie usw.) beantwortet. Wie z.B. Folgende: "Was machen die Dinge am Ende des Tages, wenn das Spiel beendet ist und sie alleiine sind´"
Wenn so wie in diesem Buch die Bilder zu Worten werden, hat der Leser, der jetzt ganz unmerklich "auf dem Kopf geht" (Celan), den Himmel als Abgrund unter sich. Natürlich ist das nicht für eingefleischte "Realisten". "Ahnungslose behaupten natürlich mit der ihnen eigenen Unverfrorenheit, das (gemeint sind Achim Fischels Zeichnungen auf Papierteller, F.L.) seien ja bloß ´irgendwie bemalte Pappteller´. Absoluter Blödsinn, Bekanntlich hielt man bis Galileo Galilei die Welt auch für einen Teller". Harald Schwiers, der in seinem Beitrag dem Realismus die rote Karte zeigt, hat Recht. Nur mit Einbildungskraft begabte (das sind alle Kinder und nur wenige Kindgebliebene) Entdecker wollen über den Tellerrand des Realen hinausschauen Deshalb sollten alle Eltern mit Kindern, falls diese keine Einsteins werden wollen, wie Michael Scholz-Hänsel und Birgit Thiemann, mit einem Bild von Achim Fischel drohen. - Franz Littmann
(Die Hochzeit der Dinge, Achim Fischels Bilder werden Worte, hg. von A. Fischel im Eigenverlag, Bahnhofstr. 22, 76137 Karlsruhe)