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Archiv: 05.2010
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Schicht im Schacht

Substage - Umzugskonzerte

Bild - Schicht im Schacht
Eine Ära geht zu Ende, denn der Musikclub Substage zieht um und verlässt demnächst sein Domizli am Ettlinger Tor in Richtung Schlachthofgelände. Vor 20 (!) Jahren begann mit Unterstützung der Musiker-Initiative und der Stadt Karlsruhe in der ehemaligen Unterführung die Erfolgsgeschichte des Musikclubs. Als einer der ersten namhaften Küntler war Al Di Meola zu Gast und Geschäftsführer war damals wie heute Gerald Rouvinez. Die niedrige Raumhöhe war zwar für das Publikum und die Bands gewöhnungsbedürftig, aber der Stimmung hat es nie geschadet.

Konzerte von Long Distance Calling, Ira, Eläkeläiset, Starfuckers, Yakuzi und Shy Guy At The Show werden nun das Ende des Substage, so wie wir es kennen und lieben, versüßen.
Die Festivalwoche beginnt am Mittwoch, 12. Mai, 20 Uhr mit einem Postrock-Konzert: Zwischen Ambient, Psychedelic und Progressive Rock ist Long Distance Calling angesiedelt. Ihr „magischer Instrumental–Gitarrenrock“ lässt sich Zeit, Töne in aller gebotenen Ausführlichkeit zu zelebrieren. Mit IRA spielen mit Effekten und Emnotionen und machen dabei nichts weiter als Rock. Einfach nur Rock, unprätentiös, unpathetisch, luftig. Die dritte Band des Abends, At The Soundawn verorten sich zwischen Post-Rock und Post-Metal.

Ein Highlight der besonders abgedrehten Art waren im Substage immer die Konzerte der irren Finnen von Eläkeläiset. Am Freitag, 14.5., 20 Uhr steigt zum letzten Mal in der Unterführung eine Humppa-Party. Humppa ist eine Art finnische SpeedPolka, es darf dazu Polonaise oder Schieber getanzt werden. Das musikalische Basismaterial sind bekannte Hits, „eingehumppat“. Aber selbstredend mit finnischem Text versehen.

Am Samstag, 15.5., ab 19 Uhr gibt es dann eine Wiedergeburt der legendären Starfuckers, der Band deren (Deck)namen schon musikalisches Programm sind: Wollen Buddy Lotion (Vox), J.J.Joy (Git.), Ray Rock (Git.), Colonel Wuttge (Bass) und Pete Bull (Drums). „Wir haben uns nur getrennt, damit wir eine Reunion durchziehen können, so was machen nur die ganz Großen, wie Led Zeppelin.“ Wer sie noch nie gesehen hat, dem zur Erklärung und Begründung: Für die einen ist es Schweinerock, die Amerikaner würden es Rock’n’Roll nennen, aber die nennen wahrscheinlich auch Britney Spears Rock’n’Roll. Wer Vergleiche unbedingt sucht, wird sie in skandinavischen Haudegen wie Gluecifer oder den Backyard Babies finden. Oder anders gesagt: Sex, Sleaze, Girls and Rock’n’Roll. Shy Guy At The Show haben mit „The Birth Of Doubt“ ein Konzeptalbum abgeliefert und damit quasi ein Manifest als Alternative zur Download-Kultur geschaffen. Es dominiert das eher eingängige, Tanzbare als Schmiermittel, das die Geschichte trägt. Wavige, pulsierende Rhythmen, zupackende Gitarren, eine Klangästhetik, die trotz ihrer Körperlichkeit streckenweise eine gewollt polierte Unterkühltheit ausstrahlt. Und die „Lieblingstrompetenpunker“ des Substage, Yakuzi wollen nochmal ihre scharfkantige Melange aus Punkrock und Ska Music ins wogende Auditorium pusten.

> Mi., 12.5., 20 Uhr: Long Distance Calling, IRA, Soundawn. Fr., 14.5., 20 Uhr: Eläkeläiset. Sa., 15.5., 19 Uhr: Shy Guy At The Show, Yakuzi, Starfuckers, Substage, Ettlinger Tor, Karlsruhe

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