Lange vor der Zeit der Flatrate-Bordelle nannte man die Prostituierten, die mit Herren aus besseren Kreisen verkehrten, Kurtisanen und manche davon haben es zu Rang, Namen und Geld gebracht, so ist es nachzulesen in den um 1900 in Paris spielenden Chéri-Romanen von Colette, die Stephen Frears in einem Film zusammengefasst hat. Die alternde Kurtisane Madame Peloux überlässt ihrer ebenfalls reifen, aber immer noch attraktiven Kollegin Léa de Lonval ihren 19-jährigen Sohn Chéri zur Unterrichtung in Liebesdingen und gesellschaftlicher Etikette. Doch aus dem Arrangement wird eine große Liebe, die auf eine harte Probe gestellt wird, als Chéri nach sechs Jahren von seiner Mutter mit einer jungen Frau verkuppelt wird. Léa, die jede professionelle Distanz verloren hat, ist verzweifelt, sie kämpft um ihre Liebe. Stephen Frears hat zwanzig Jahre nach Gefährliche Liebschaften wieder Michelle Pfeiffer als leidende Liebende in Szene gesetzt, schön dekorativ, aber auch ein bisschen belanglos.
Kinostart: 27.8.