Mit Serienmördern hat die Kriminalliteratur die Welt gründlich überschwemmt. Der Psycho, den die Karlsruher Autorin Claudia Mummert in ihrem ersten Thriller in unserer Heimatstadt morden lässt zählt aber zu den geistig am weitesten von der Realität entferntesten Exemplaren. Dennoch kann man der Autorin nicht vorwerfen, der blutrünstige Mörder, der seinem Messer einen Namen gibt und mit ihm redet wie mit einer Freundin, sei zu verrückt um glaubwürdig zu sein. Man muss nur auf die Internetseiten mancher Karlsruher Esoteriker schauen um zu sehen, wie weltfremd manche Menschen heute sind (Geist ins Bewusstsein hauchen, Energetische Raumreinigung etc.). Diese Leute töten zwar niemanden, zeugen aber davon, dass Krimiautoren heute ihren Figuren wirklich jeden Wahnsinn in die Seele schreiben dürfen. Sehr gelungen ist die Idee, dem Mausoleum im Hardtwald eine Bedeutung im Roman zu geben. Auch das Ermittlerduo wirkt durchaus sympathisch. -gk
> G. Braun Buchverlag, 288 Seiten, 9,90 Euro