Klappeauf - Karlsruhe
Archiv: 08.2007
Verschiedenes Meldungen

 

Kino Open Airs

Innenhof Kulturhaus Osterfeld
Der Sommer ist Kinozeit im Kulturhaus Osterfeld in Pforzheim. Das Kommunale Kino präsentiert eine ausgewogene Mischung aus Hollywoodkassenschlagern und Programmkinohits. Das wohl kleinste Budget hatte der Film, mit dem das Programm startet. „Elsa und Fred“(2.) ist eine Liebesgeschichte unter alten Leuten. Gleich zweimal vertreten ist der Shooting Star des deutschen Films, Marcus O. Rosenmüller, mit seiner Wintersport-Komödie „Schwere Jungs“(3.) und mit seinem höchst erfolgreichen Erstling „Wer früher stirbt, ist länger tot“(18., 21 Uhr). Schon ein paar Jahre auf dem Buckel hat „Daheim sterben die Leut“(15.). Man sieht schon, dass der deutsche Film stark vertreten ist beim Osterfeld-Kinoprogramm. Das musikalische unterfütterte Knastdrama „Vier Minuten“ (4.), und Oscarpreisträger „Das Leben der Anderen“ (23.) sind weitere sichtbare Zeichen für den Aufschwung der deutschen Kinoproduktion. Die Freundschaft zweier Frauen steht im Mittelpunkt der Berliner Komödie „Sommer vorm Balkon“ (22.). Ob Tom Tywkers „Parfüm“-Verfilmung (24. und 1.9. , 20.30 Uhr) noch als deutscher Film durchgeht, ist Nebensache. International sehen lassen kann sich der Film auf jeden Fall, riechen tut man nichts – zum Glück. Die Macht der Musik beschwören auf unterschiedliche Weise das Edith Piaf-Biopic „La vie en rose“ (25.), der schwedische Tränenzieher „ Wie im Himmel“ (29.) und der Schweizer Film „Vitus“ (16.), dessen Titelheld ein musikalisches Wunderkind ist. „Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran“ (8.,), „Little Miss Sunshine“ (10.), „Der Teufel trägt Prada“ (17.), „Blood Diamond“ (30.) und „Irina Palm“ (31.) vervollständigen ein Programm, das für jeden Geschmack etwas bietet.
> Die ersten drei Vorstellungen beginnen um 21.30 Uhr, ab 8. ist Vorstellungsbeginn um 21 Uhr, ab 22. geht es schon um 20.30 Uhr los. -ko
Kulturhaus Osterfeld - Innenhof (bei schlechtem Wetter im Großen Saal) - Osterfeldstr.12. Pforzheim - www.openair-kino-pforzheim.de

Rastatter Kino-Sommer
In die 14. Saison geht der Rastatter Kinosommer im Hof des Kulturforums. Bis zum 7.September ist Freitag Kinotag – wenn das Wetter mitspielt, ansonsten wird auf den Samstag ausgewichen. Nach dem rasanten Einstieg Ende Juli mit dem Blockbuster „Fluch der Karibik III“ kommt man in ruhigere Fahrwasser mit der Tragikomödie „Volver – Zurückkehren“ (3., 21.30 Uhr). Am Freitag darauf (10., 21.30 Uhr) steht ein Film auf dem Programm, der im Rahmen des Projekts „Kinder haben Rechte“ gezeigt wird und für ein junges Publikum gedacht ist. „Der Schatz der weißen Falken“ erzählt die Geschichte des elfjährigen Jan, der bald mit seinen Eltern aus der fränkischen Provinz in die Großstadt Düsseldorf ziehen wird. Kinder bis 14 Jahre haben freien Eintritt. Man kann persönlich von dem hochgewachsenen, äußerst selbstbewußten Adelssproß Florian Henckel von Donnersmarck halten, was man will. Das Stasi-Drama „Das Leben der anderen“(17., 21.15 Uhr) ist einfach ein guter Film, den man gesehen haben sollte, und zwar auf der Kinoleinwand. In„Chanson D´Amour“ (24., 21 Uhr) kommen zwei zusammen, die eigentlich gar nicht zusammen passen. Keine Empfehlung mehr braucht „Harry Potter und der Orden des Phoenix“(31., 21 Uhr). -ko
> Ein Info-Telefon (07222/972-437) ist am Tag der Filmvorführung ab 20 Uhr frei geschaltet, so dass man erfragen, ob und wann die Vorstellung stattfindet, wenn es regnet oder Regen droht.
Kulturforums, Herrenstraße 24, Rastatt


Stummfilm-Open-Air mit Musik
Nach dem Erfolg im letzten Jahr macht die Kinemathek auch in diesem August den schönen, mediterrean anmutenden Innenhof des Prinz-Max-Palais zum Schauplatz eines Kino-Open-Airs mit Stummfilmen, die live musikalisch begleitet werden.
Das Programm vom 15. bis 19. ist überwiegend heiter. Zum Auftakt gibt es „Der Sonderling“(15.). Karl Valentins letzter Stummfilm und zugleich erster abendfüllender Spielfilm ist sehr selten zu sehen, dabei entfaltet sich darin die Komik Valentins auch ohne Worte, aber natürlich mit Dauerpartnerin Liesl Karlstadt an seiner Seite. Die Karlsruher Musiker Helmut Bieler-Wendt (Piano, Geige) und Johannes Frisch (Kontrabass), die schon einige Übung in Sachen Stummfilmmusik haben, liefern die musikalische Interpretation des sonderbaren Geschehens auf der Leinwand. Ein wenig aus dem Programmrahmen fällt der Film des zweiten Abends. „Down to the Sea in Ships“(16.) ist eine Walfängergeschichte, die Regisseur Elmer Clifton vor Ort in der Walfängerstadt New Bedford und mit Hilfe von dessen Einwohnern realisierte. Die Schiffe sind echt und die Wale auch. Der Realismus der Walfang-Episode ist ungeheuer und wurde danach auch nicht mehr erreicht. Werner Loll, ein versierter Stummfilmbegleiter seit fast zwanzig Jahren, sorgt auf dem Piano für die entsprechend dramatische musikalische Untermalung. Viel zu lachen und zu staunen gibt es am 17. mit zwei raren Perlen der Stummfilmkomik (siehe Tagestipp). „Die seltsamen Abenteuer des Mr. West im Land der Bolschewiken“(18.), 1924 von Lew Kuleschow gedreht, nimmt in Form eines amerikanischen Detektivfilms westliche Vorurteile gegenüber der Sowjetunion aufs Korn. Den wohl unterhaltsamsten und komödiantischsten aller sowjetrussischen Stummfilmklassiker begleitet der Schweizer Pianist Martin Christ. Mit vier Kurzfilmen von Charlie Chaplin (19.) endet das kleine, feine Stummfilmfestival. In „One A.M.“, „The Rink“, „The Cure“ und „The Easy Street“, 1916 und 1917 gedreht, ist das Genie der stummen Komik bereits auf dem Höhepunkt seiner Kunst. Am Piano sitzt Uwe Oberg, der mit eigenwilliger Klaviertechnik, die Einflüsse des Jazz und der Neuen Musik aufnimmt, u.a, Vorführungen im Frankfurter Filmmuseum untermalt. Der Beginn der Filmvorführung ist 21 Uhr. Wer es verpasst, ist selber schuld. ko
> Prinz-Max-Palais. Karlstr. 10. Karlsruhe - www.kinemathek-karlsruhe.de


Schloss Gottesaue Karlsruhe
Im August gibt es volles Programm beim Freiluft-Lichtspieltheater vor dem Schloss Gottesaue. Außer am Montag präsentiert die Schauburg an jedem Abend einen mehr oder minder neuen Film, vor allem die Kassenschlager der vergangenen Monate, aber auch die Filme, die nicht von Millionen gesehen wurden, die man aber gesehen haben sollte. Internationale Blockbuster wie der „Bond -Casino Royale“(1.), „Spiderman 3“(8.), „Eragon“(10.), „Nachts im Museum“(19..), „Mr. Bean macht Ferien“(18.) und der neue „Harry Potter“(25.) stehen neben bemerkenswerten deutschen Produktionen. Damit ist weniger der „Vollidiot“ (4.) in Gestalt von Oliver Pocher gemeint, sondern der deutsche Oscar-Preisträger „Das Leben der Anderen“(5.), Tom Tywkers sehenswerte Verfilmung des Weltbestsellers „Das Parfüm“(11.) und das emotional überhitzte Knastdrama „Vier Minuten“(14.), das vor allem dank der beiden Hauptdarstellerinnen Hannah Herzsprung und Monica Bleibtreu sehenswert ist. Das Programm hat auch eine frankophile Note, in „Chanson D´ Amour“(9.) geht es um die unmögliche Liebe zwischen einem abgehalfterten Chansonsänger (Gerard Depardieu) und einer jungen Frau, in „La Vie En Rose“(16.) wird die schmerzensreiche Lebensgeschichte von Edith Piaf erzählt, überwiegend heiter dagegen geht es in der Komödie „Sie sind ein schöner Mann“(30.) zu. Besondere Aufmerksamkeit verdienen auch die Oscar-Gewinner dieses Jahres. „Departed – Unter Feinden“(3.), das Remake eines Hongkong-Thrillers. Für sieben Oscars nominiert war das Filmepos „Babel“(7.) von Alejandro Gonzalez Inarittu, bekommen hat es nur einen (für Musik). Eine Überraschung war der Oscar für Alan Alda, der in „Little Miss Sunshine“(17.), den anarchischen Opa spielt. Als Vorpremieren sind zu sehen: Der Berlinalegewinner aus China, „Tuyas Hochzeit“(21.) und der Knaller „Planet Terror“(22.) von Roberto Rodriguez. (beide werden auf den Filmseiten vorgestellt). Für reife Semester, die es eher gemütlich mögen, ist „Die Herbstzeitlosen“(28.) der ideale Unterhaltungsstoff, oder der britische Film „Irina Palm“(23.). Das Augustprogramm endet mit der Premiere von „Video Kings“(31.) eines deutschen B-Pictures, eines etwas durchgeknallten Kinoulks.
> Schloss Gottesaue, Am Schloss Gottesaue 7, (Schlachthausstr.), Karlsruhe - www.schauburg.de/OpenAir2007