Sie war wohl schon immer eine Musikerin mit zwei Herzen in der Brust, hier das klassische Geigenstudium, da die Sehnsucht zu Freiheit, Improvisation und Jazz, hier die biografische Affinität zur skandinavischen Folklore, da die Neigung zu amerikanischem Jazz und urbaner Popmusik. Hier die Sehnsucht nach Metropolen (nach zwei Studienjahren in New York ist nun Berlin Livs neue Heimat), da die Rückvergewisserung zu den Wurzeln, zumindest zweimal im Jahr gibt die Sängerin und Songwriterin an der Karlsruher Musikhochschule Meisterklassen.
In den zehn Songs auf "Slow Travels" bilden Streicher und angezerrte elektrische Gitarren einen breitwandigen Rahmen, innerhalb derer sich vielschichtige und detailreiche Klanggemälde abspielen, die nicht selten vom konventionellen Songschema abweichen. "Slow Travels" handeln von inneren Reisen, Missverständnissen, der Sehnsucht und dem Ankommen
Wenn Liv Solveig nun erstmals mit den Liedern dieses Albums und einer kleinen Band auf Tour geht, darf man sicher sein, dass vieles wieder anders klingt als auf dem Album. Zu Herz und unter die Haut gehen wird es auf alle Fälle.
> Do 17. März 2022, 20 Uhr, Kulturzentrum Tollhaus, Alter Schlachthof 35, Karlsruhe