1893 uraufgeführt und sofort an fast 50 Bühnen nachgespielt ist Engelbert Humperdincks "Hänsel und Gretel" die erfolgreichste Märchenoper aller Zeiten. Bis heute bedeutet sie für viele Kinder die erste Begegnung mit der Oper. Doch nicht nur Kinder lieben sie: Musiker des Orchesters bewundern Humperdincks kunstvolle Instrumentation und die Balance zwischen eleganter Melodik und Kontrapunkt. Auch SängerInnen und Sänger spüren, dass dieser Komponist sein Handwerk beherrschte. Dabei ist das Stück alles andere als ein harmloses Weihnachtsmärchen. Es spielt im Sommer, und die Geschichte mit der Hexe und ihrem Lebkuchenhaus geht auf einen realen Mord im 17. Jahrhundert zurück. Wichtig ist vor allem die Psychologie der Kinder, deren „Hunger“ als Symptom für soziale Verwahrlosung und seelische Einsamkeit verstanden werden kann. Andrea Raabes Inszenierung mit Studierenden der Karlsruher Musikhochschule unterstreicht gerade diese Aspekte.
> 16., 17., 18., 21. und 22. Dezember jeweils 19.30 Uhr; 19.12., 11 Uhr. Hochschule für Musik, CampusOne – Schloss Gottesaue, Karlsruhe