Gemächliche Reise zu neuen Ufern > Mit "Slow Travels" legt Liv Solveig in diesem Jahr ein neues Album vor - endlich. Schon ihr vor sieben Jahren, noch in Karlsruhe produziertes Liv-Album "Build My Own World" schien überfällig, da man ihre eingängigen Lieder und ihre unverwechselbare Stimme lange schon im Ohr und Sinn hatte. Doch die seit einiger Zeit in Berlin lebende norwegisch-deutsche Singer/Songwriterin hält nichts von übertriebener Eile. Und sie tut gut daran, ihr neues Album markiert kaum weniger als einen kompletten Reset. Nur noch wenig erinnert auf "Slow Travels" an den anheimelnden akustischen Folkpop, den man von der vielseitigen Multiinstrumentalistin bislang kannte. Ihre neuen Songs bewahren die sehnsuchtsvolle Weite und zu Herz gehende Melodiösität ihrer Musik und heben sie in opulenten Arrangements, bei denen Liv Solveig von ihrem Produzenten Tobias Siebert (And The Golden Choir) unterstützt wurde, auf eine neue, erwachsenere Ebene. Auf den zehn Songs bilden Streicher und angezerrte elektrische Gitarren einen breitwandigen Rahmen, innerhalb derer sich vielschichtige und detailreiche Klanggemälde abspielen, die nicht selten vom konventionellen Songschema abweichen. "Slow Travels" handeln von inneren Reisen, Umwegen, Missverständnissen, der Sehnsucht und dem Ankommen, sie zeugen von der Geduld und Beharrlichkeit einer Künstlerin, ihren eigenen Weg zu suchen und zu finden.
> Liv Solveig, "Slow Travels", Revolver Distribution; am 17. März 2022 präsentiert Liv Solveig ihr Album im Karlsruher Tollhaus.