Stefan Wäldele studierte an der Kunstakademie in Karlsruhe bei Prof. Leni Hoffmann, die 2014 über ihn schrieb: „Immer sind es dadaistische Momente und das Zweifeln an Genie und
Machtstrukturen, die seine künstlerische Utopie befeuern. Die Wand und Leinwand als Ort seiner Kunst, ist ihm nie genug.“ Im März ist der Künstler im Kohi zu Gast.
Sind die Veranstaltungen auch einzeln erlebbar oder fehlt dann der Zusammenhang? Wie wichtig ist das Gesamtkonzept?
SW: Die drei Veranstaltungen im Kohi ermöglichen mir, mehr auf die Überbegriffe einzugehen. Heißt nicht, dass ich mich dran halten werde. Oder? Man könnte ja auch alles an einem Abend machen. Overdose! (lautes Lachen). Ich finde das Programm richtig toll! Was tatsächlich passieren wird, weiß ich noch nicht. Das ist sicher. Es erschließt sich bestimmt ein Gesamtbild, wenn man alle drei Termine wahrnimmt. Wichtig ist mir, in meiner künstlerischen Reflektion weiterzukommen. Was passiert, wenn? Es sind Versuche und das Kohi ist mein Labor. Verstehen Sie? Meine Farbpalette ist ein weißer Kittel und meine Leinwände sind Reagenzgläser (lautes Lachen). Ich habe überhaupt keine kommerziellen Interessen. Es geht mir auch nicht darum, was kann die Kunst! Das ist mir Wurst, denn die Kunst kann alles und hat schon längst alles bewiesen. Oder nicht? Ich versuche eine ganz bestimmte Haltung am Leben zu erhalten. Künstler sind vom Aussterben bedroht! Wie der Pangolin! (Er dreht sich eine Zigarette).
Was ist von Ihrer Spoken Word Performance zu erwarten? Slam Poetry? Geschichten aus Ihrer Kindheit? Geschichten aus Ihrem Jetzt?
f#fSW: Ich komme aus der Rapszene. „Do something out of nothing!“ Ich habe viele Texte in Reimform auf Französisch geschrieben, performt, aufgenommen und veröffentlicht. Mittlerweile nicht mehr. Die 90er Hip Hop-Bewegung hat es mir echt angetan. Sagt Ihnen Sound Survivors was? Bestimmt nicht. Kann man googlen. Coole Truppe. Wir haben einige Platten aufgenommen. Jetzt frage ich mich, wie ich diese Erfahrung in meine Kunst integrieren kann. Kurt Schwitters mit seiner Ursonate gehört zu den besten Rappern aller Zeiten, meine ich. Schwer zu toppen (lautes Lachen). In meinen Texten habe ich immer versucht, alles zu verbinden, was mich ausmacht. Man hat in der Regel sechzehn Zeilen, um ein Bild von sich zu vermitteln. Die Schreibweise soll zum perfekten Ausdruck verhelfen. Voll spannend! Wörter sind Bilder und die kriegt der Hörer voll ab! Finde ich gut und andererseits finde ich es auch ziemlich doof. Da steht ein Performer/MC auf einer Bühne und unterhält ein langweiliges Publikum mit seinem Blablas und Yoyos. Das interessiert niemanden. Ich war selber auch schon oft in dieser Rolle. Peinlich! Ich freue mich auf jeden Fall mit Adrie zu performen. Sie wird, falls sie Zeit hat, am Schlagzeug sitzen.
Können Sie die drei Veranstaltungen unter einem Motto zusammen fassen?
f#fSW: SchwarzWäldele-Kirschtorte! (lautes Lachen)
Wäldele livehaftig:
Sa 10.März 2018 um 19:00 Uhr- Vernissage
Fr 16.März um 21:00 Uhr Spoken-Word-Performance
So 18. März um 20:00 Uhr, Filme von Wäldele
Kohi, Werderstr. 47, Karlsruhe