„Wie ein arabischer Arzt in Berlin Juden vor der Gestapo rettete"
Der israelische Journalist Igal Avidan hat der Geschichte des Arztes Mod Helmy nachgeforscht. 2013 wurde Helmy als erstem Araber in der Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem posthum die Medaille „Gerechter unter den Völkern“ verliehen. Er könne für muslimische Jugendliche heute ein Vorbild sein, so der in Tel Aviv geborene Avidan, der heute in Berlin lebt und seit 1990 als freier Berichterstatter für israelische und deutsche Zeitungen sowie Hörfunksender arbeitet. Geboren 1901 in Ägypten, kam Mod Helmy 1922 zum Medizinstudium nach Deutschland. Im Berlin der 20er-Jahre galt der Islam bei Intellektuellen in Deutschland als moderne Religion, Konversionen zum Islam waren in diesen Kreisen in Mode. Zwar profitierte Helmy als junger Mediziner nach der Machtübernahme der Nazis davon, dass jüdische Ärzte entlassen wurden, doch bald begann er sich für Juden und Regimegegner einzusetzen. Als deutsche Ärzte keine jüdischen Patienten mehr behandeln wollten, war Mod Helmy deren Hausarzt. Die rumänische Jüdin Anna Boros verdankt ihm sein Leben. Er verhalf ihr durch einen Trick, die Konversion zum Islam, in die Freiheit. Der deutsch-israelische Freundeskreis, die Jüdische Gemeinde, die Christlich-Islamischen Gesellschaft Karlsruhe und andere haben sich zusammengetan, um Avidan zur Buchvorstellung über den „arabischen Schindler“ nach Karlsruhe einzuladen. > Foyer des Landratsamtes, Beiertheimer Allee 2, Karlsruhe, 19 Uhr