Die Protagonisten der Beat Generation hatten im ZKM in den vergangenen Jahren immer wieder eine Rolle gespielt. William Burroughs und Alan Ginsberg, aber auch dem französischen Geistesbruder Jean-Jacques Lebel waren eigene umfassende Ausstellungen gewidmet. Lebel war es denn auch, der im Sommer im Pariser Centre Pompidou die zumindest für Europa erste umfassende Gesamtschau der Beat Generation initiierte und mit zusammenstellte. In einer Zeit, die von Terror, Angst, Nationalismus und Konformismus geprägt ist, fand anno 2016 das so ganz andere Konzept der Ende des zweiten Weltkriegs aufeinandertreffenden Kultur-Bohemiens große Beachtung. Nun kommt die Schau, die Fotos, Originalmanuskripte wie das von Jack Kerouac atemlos auf eine 36 Meter lange Butterbrotpapierrolle getippte „On the Road“, Dokumente und künstlerische Erzeugnisse aller Art umfasst, zur zweiten Station nach Karlsruhe, um als museale Schau nicht nur an die Vorväter zahlreicher noch aktueller Kunstformen und Undergroundkulturen zu erinnern, sondern auch um für eine lebenswertere Gegenwart Hilfestellung zu geben. Oder wie der Franzose Jean-Jacques Lebel es formulierte: "Es gibt überall doch nur noch Blut, Massaker, Schrecken. Krieg und Brutalität sind eine Art Normalzustand geworden. Die Beat Generation mit ihrer entschieden anti-militaristischen Poesie, ihrem Internationalismus und Anti-Nationalismus, ihrer Vision eines kollektiven Unbewussten – diese kreative, rebellische, subversive Beat Generation kann da vielleicht ein wenig Hoffnung geben."

> ZKM, Karlsruhe, Lorenzstraße 19, Sa 26. November 2016 bis 30. April 2017, Mi–Fr 10:00-18:00 Uhr, Sa+So 11:00-18:00 Uhr.