Ein Stück, wie geschrieben zur aktuellen Debatte über die „sexuelle Vielfalt“ im Bildungsplan in Baden-Württemberg, bringt das Badische Staatstheater mit Katharina Gerickes in den 90er Jahren uraufgeführtem „Maienschlager“ auf die Bühne. Es spielt in Nazideutschland und handelt von der schwulen Liebe eines 16-jährigen Hitlerjungen zum Sohn des jüdischen Lebensmittelverkäufers. Mit dem 9. November 1938 wird die verbotene Liebe vollends zum Verhängnis. Stefan Otteni inszeniert das Drama, das sich als Versuch einer poetischen Annäherung an die Literatur des Expressionismus, durchsetzt mit Zitaten der deutschen Klassik, und zugleich die sensible und atmosphärisch dichte Schilderung eines utopischen „Frühlings Erwachens“ in der Nazizeit versteht und das mit dem ersten Preis der Frankfurter Autorenstiftung und den Hauptpreis des Heidelberger Stückemarktes ausgezeichnet worden war.(Foto: Felix grünschloß)