Eine persische Sage erzählt von einem Stein, der sich alle Sorgen eines Menschen anhört, bis er am Jüngsten Tag zerbricht. Der Autor Atiq Rahmi hat diese Metapher bereits benutzt, um in seinem mit dem Prix Concourt ausgezeichneten Roman den unterdrückten Frauen der muslimischen Welt eine Stimme zu verleihen. Nun hat er seinen Roman verfilmt. Ort der Handlung ist Afghanistan, eine Frau pflegt klaglos ihren Mann, der Soldat war und nun im Koma liegt und sorgt auch noch für die Kinder. Es ist ein täglicher Überlebenskampf und eines Tages bricht es aus ihr heraus, sie erzählt ihrem reglosen Mann alles über ihre Nöte, ihre Sorgen, ihre freudlose Ehe, während draußen vor der Tür der Bürgerkrieg tobt. Wie Atig Rahimi diese trostlose Situation in poetische Bilder fasst, das ist ein kleines Filmwunder.
(Studio 3 in der Kaiserpassage. 10., 19 Uhr/11., 21.15 Uhr/13., 19Uhr/15., 21.15 Uhr/16., 19 Uhr)