Die Lesbisch-Schwulen Filmtage Karlsruhe starten mit dem diesjäh-rigen Gewinner der Goldene Palme von Cannes. „La Vie d´Adele“ (1.Okt , 19.30 Uhr), die lesbische Liebesgeschichte, die Abdellatif Kechiche mit zwei überragenden Darstellerinnen ebenso einfühlsam wie freizügig in Szene setzte, steht – zwei Monate vor dem eigentlichen deutschen Kinostart – am Anfang eines Programms mit aktuellen Spiel- , Dokumentar- und Kurzfilmen, das vom 1. bis 6. Oktober 2013 im Studio 3 in der Kaiserpassage, dem Kino der Kinemathek, zu sehen ist.
Mit dem Teddy-Award, dem schwulen Filmpreis der diesjährigen Berlinale, wurde der polnische Spielfilm „Im Namen des...“ (2., 18.30Uhr/4., 20.30 Uhr) , in dem die polnische Regisseurin Malgoska Szumowska das Tabuthema der Homosexualität unter Priestern ihres Landes behandelt.
Die Geschichte einer ungewöhnli-chen Emanzipation erzählt der US-Film „Concussion“ (2., 20.30 Uhr). Nach einem Schlag auf den Kopf ist Abby, die bislang brav in einer lesbischen Lebenspartnerschaft gelebt hat, nicht mehr dieselbe. Sie verwandelt sich in Eleanor, eine Prostituierte für Frauen. Dafür gab es den Spezialpreis der Jury beim Teddy Award.
Den Teddy für den besten Dokumentarfilm erhielt der französische Filmemacher Sebastian Lifshitz für seinen Film „Bambi“ (4., 18.30 Uhr), das Porträt eines heute 77jährigen Transsexuellen, der in einem algerischen Dorf als Mann geboren wurde, es ist eine Geschichte existenzieller Verwirrung und unbeugsamem Mut.
„Out in Ost-Berlin“ (6., 18.30 Uhr) ist ein aufschlussreicher Blick zurück auf schwules und lesbisches Leben in der DDR, in der die Abweichung von Norm alles andere als erwünscht war.
Von einer wahren Liebe allerdings in fiktionalisierter Form erzählt der brasilianischer Regisseur Bruno Barreto in seinem Spielfilm „Reaching for the Moon“ (5., 20.30 Uhr), schwierig und fordernd ist die Liebe zwischen der amerikanischen Dichterin Elisabeth Bishop und der brasilianischen Architektin Lola de Macedo Soares, die für eine von beiden tödlich endet.
„Oben ist es still“ (3., 20.30 Uhr/5., 16 Uhr), eine Vater-Sohn-Geschichte mit schwulen Untertönen, hat die Niederländerin Nanouk Leopold als Kammerspiel inszeniert.
Märchenhafte Züge hat der Liebesfilm des kanadischen Filmemacher Denis Cote „Vic + Flo haben einen Bären gesehen“ (3., 18.30 Uhr/6., 18.30 Uhr), ein schwules Liebespaar, das sich in eine abgelegene Waldhütte in der kanadischen Wildnis zurückzieht.
Im Nachtprogramm läuft der deutsche Psychothriller „Lose Your Head“ (5., 22.30 Uhr), in dem sich der Berlin-Trip eines schwulen Party-Touristen zu einem Hor-ror-Trip entwickelt.
Mit „Will You Still Love Me Tomorrow?“ (6., 20.30 Uhr), einer romantischen Komödie aus Taiwan, gehen die Lesbisch-Schwulen Tage am Sonntagabend zu Ende.
Nicht fehlen darf das obligate lesbische bzw. schwule Kurzfilmprogramm. Dazu gibt es noch ein Rahmenprogramm und zur Einstimmung am Samstag, 28.9., zwei Klassiker des queeren Kinos: „When Night Is Falling“ (19 Uhr) und „Priscilla“ (21.15 Uhr). Das vollständige Programm steht auf der Webseite www.filmtage-karlsruhe.de und natürlich gibt es auch ein Programmheft, das keine Fragen offen lässt.