An der Werbewirksamkeit des Literatur-Nobelpreises besteht kein Zweifel. Bevor Herta Müller 2009 den Nobelpreis erhielt, war sie eigentlich nur für Literaturinteressierte ein Begriff. Nachdem die Auszeichnung publik wurde, ging ihr nicht leicht zugängliches Werk, in dem sie immer wieder Bezug nahm auf die dunklen Jahre in ihrem früheren Heimatland Rumänien, weg wie geschnitten Brot. Noch ist der Glanz des Nobelpreises nicht verblasst, und so haben Literarische Gesellschaft und Stephanus-Buchhandlung ihre Lesung am 15. ins Konzerthaus verlegt. Ein neues Buch bringt sie nicht mit, aber dafür ihren rumäniendeutschen Kollegen Ernest Wichner, der das Gespräch mit dem Publikum moderiert.