„Zarah - Nach mir ist man süchtig…“
Nachdem die Schwedin Zarah Leander 1936 nach Wien geholt worden war, um dort in einer Operette die weibliche Hauptrolle zu übernehmen, wird die rothaarige Kontra-Altistin, die in ihrer Heimat als unangefochtene Königin der Revuebühnen und Schallplattenverkäufe galt, wird Leander zum auch von der politischen Prominenz umworbene Filmstar, der auf der Leinwand die verruchte Lebedame gibt. Auch wenn sie spätestens mit dem fortschreitenden Krieg die Distanz zu Deutschland sucht, kann sie in der Heimat als Nazisirene keinen Fuß mehr fassen. Hier setzt Peter Lunds Musical Solo an, das die auf ihrem Landgut zurückgezogene Diva an ihrem 40. Geburtstag das bisherige Leben Revue passieren lässt. Affäre mit Goebbels? Alles gelogen! Oder vielleicht doch ein bisschen wahr? Hitler? Ach der war immer so ungepflegt, ich hab ihm gesagt, er soll mal was mit seinen Haaren machen. Immer so im Gesicht. Die berüchtigten Herrenabende, wo Damen Hausverbot hatten? Eine Idee von dem Opitz, von wegen meinem dämonischen Ruf! In dem Gastspiel des Gastspiel des exil theaters aus Bruchsal singt Jo Mahl als Zarah Leander die großen Lieder (Nur nicht aus Liebe weinen, Kann denn Liebe Sünde sein u. a.) und wirft einen wehmütig-komischen Blick auf die große Zeit der UFA-Diva. Zarah rechtfertigt sich, Zarah leugnet, Zarah stellt sich ihrer Vergangenheit und denkt über Liebe, über Schuld, über Geld, über Macht nach und darüber, wie es war, nach so vielen Jahren wieder nach Hause zu kommen… Auch am 12. und 19.. > Jakobustheater in der Fabrik, Karlsruhe, Kaiserallee 11, 20 Uhr