Zumindest auf den Filmfestivals dieser Welt ist das kleine Filmland Rumänien schon seit geraumer Zeit eine ganz große Nummer. Die rumänische Filmemacher bringen offenbar das Kunststück fertig, aus wenig (geringes Budget, mangelnde Logistik, fehlende Stars) viel zu machen, einfach indem sie die vorgefundene Realität in prägnante, gleichnishafte Geschichten bannen. Das gelingt auch Calin Peter Netzer in diesem Film, der mit dem Goldenen Bären der diesjährigen Berlinale ausgezeichnet wurde. Cornelia, eine erfolgreiche Architektin, die zur Oberschicht des Landes gehört, kann es einfach nicht akzeptieren, dass ihr erwachsener Sohn Barbu eigene Wege geht. Als Barbu einen schweren Unfall verschuldet, sieht sie ihre Chance ihn wieder an sich zu binden. Sie setzt rücksichtslos alle Hebel in Bewegung, um ihn vor dem Gefängnis zu bewahren. Wie sich das System korrumpieren und manipulieren lässt, weiß sie nur zu gut. Doch Barbu, der lethargisch seine Strafe erwartet, zeigt eine ganze andere Reaktion als die gluckenhafte Mutter erwartet.
Kinostart: 23.5.