Klappeauf - Karlsruhe
Archiv: 05.2013
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Harald Pflug > Versteckerles

Nach "Tschoklet" folgt nun der zweite 40er-Jahre-Krimi aus dem besetzten Karlsruhe der Nachkriegszeit. Nachdem an mehreren Stellen Leichen gefunden werden, die Spuren von Giftgas aufweisen, wird die ehemalige Scoutpatrouille von Captain Edwards wieder zusammengestellt und mit den Ermittlungen beauftragt. Der Fall führt sie kreuz und quer durch das zerstörte Karlsruhe, zu Schwarzhändlern, ehemaligen Zwangsarbeitern, russischen Soldaten und in ein verborgenes Tunnelsystem. Doch ihre Gegner rüsten zu einem katastrophalen Schlag. Im Gegensatz zum ersten Band, in dem die eigentliche Krimihandlung nur einer von mehreren Handlungssträngen war, stehen dieses Mal die Ermittlungen stark im Vordergrund. Doch da die Absicht der Gegner bis fast zum Schluss unbekannt bleiben entsteht beim Leser auch kein Gefühl der Bedrohung, was die Spannung mindert. Auch die Soldaten bleiben mit zwei Ausnahmen dieses Mal recht unpersönlich. Zufällige Begegnungen und vor allem bei der Schlusspointe auch ein extremer zeitlicher Zufall wirken recht konstruiert, und nicht immer sind die Beweggründe der Handlungsträger nachvollziehbar. Dennoch ist der Krimi wegen des ungewöhnlichen Schauplatzes für Karlsruher durchaus zu empfehlen. - gk

Gmeiner Verlag, 374 Seiten, 12,99 Euro