Vor dreizehn Jahren hat Abbas Khider nach seiner Flucht aus dem Irak und vielen Irrwegen Asyl in Deutschland gefunden, in seinen autobiografisch gefärbten Romanen kehrt er aber wieder zurück in den Irak zu Zeiten des Regimes von Saddam Hussein, das ihn als 19-jährigen zwei Jahre lang in den Kerker steckte. In seinem dritten Roman „Brief in die Auberginenrepublik“ (15.) macht er anhand des langen Wegs, den ein Liebesbrief von Bengasi nach Bagdad zurücklegt, das Netzwerk sichtbar, dass nötig war, Briefe an Exilanten und Verfolgten im Irak an den richtigen Adressaten zu bringen – und das unter den Augen des Geheimdienstes. Gewiss wird Khider aber auch ein paar Worte über die aktuelle Situation in der arabischen Welt verlieren.