19.April- 5. Mai2013 > 5Grenzen zeigen: bis hier und nicht weiter. Sie schützen Freiraum und verteidigen den Bewegungsradius. Oder sie schließen aus und machen unfrei. Beide Aspekte symbolisiert das Plakat für die Frauenperspektiven 2013: Neben einem weiblichen Falken liegt der offene Vogelring, vielleicht hat das Tier ihn abgestreift, vielleicht steht ihm die Beringung bevor. Beschränkung weiblicher Handlungsspielräume und Hindernisse für die Karriere von Frauen gehören zu den Themen der Frauenperspektiven mit dem Motto „Grenzen-Los“. 17 Karlsruher Kulturinstitutionen sind an der 12. Auflage des Kulturfestivals beteiligt, erstmals auch der Kulturverein Tempel, das Internationale Begegnungszentrum und das Substage.
Auch die die lieterarische Gesellschaft ist wieder mit dabei (siehe "weitere Infos").
Nachdem die Frauenperspektiven 2011 in einer Konferenz über ihre grundlegende Positionsbestimmung und künftige Ausrichtung nachdachten, bezieht das Festival zwei Jahrzehnte nach seinem Start vermehrt die Anliegen der heute jungen Generation ein und stellt den Generationendialog in den Vordergrund. Bei der Eröffnungsveranstaltung (19.4.) im Tollhaus sprechen die feministische Literatur- und Kulturwissenschaftlerin Inge Stephan, Jahrgang 1944, und die 1984 geborene Soziologin und Expertin für feministische Kunstgeschichte und Geschlechterforschung Antonia Sophie Wagner über „Feminismus heute“.
Der im vergangenen Jahr gegründete feministische Arbeitskreis der Hochschule für Gestaltung Karlsruhe (FAK), der hochschulpolitisch für mehr Chancengleichheit eintritt, fragt im Badischen Kunstverein (4.5.), wo Chancengleichheit beginnt und wo ihre (sprachlichen) Grenzen liegen. Nach einer Performance von Hanne Lippard (18 Uhr) diskutieren (ab 18.30 Uhr) unter anderem die frühere Karlsruher Bürgermeisterin Heinke Salisch, die Philosophin und Gleichstellungsbeauftragte der HfG Barbara Kuon und die Schriftstellerin Carolin Günther sowie die Regisseurin Isabell Suba und die Autorin Lisa Glock, deren Film „Männer zeigen Filme & Frauen ihre Brüste“ um 21 Uhr läuft.
Sind im Internet die Geschlechtergrenzen aufgehoben? Wie bewegen Frauen sich im World Wide Web? Im Workshop „Rebel Grrrls - Gender Trouble 2.0“ mit der queer-feministischen Kulturaktivistin Alva Dittrich geht es im Jubez (3.5.) um die auch in aktuellsten Kultur- und Kunstzusammenhängen reproduzierte männliche Dominanz. „Gibt es ein Leben nach Riot Girl?“ fragt Dittrich in Anspielung auf die in den 90ern entstandene feministische Bewegung der „Riot-Grrrls“. Den Abend beschließt das Jubez gemeinsam mit den DJanes von „Holla die Waldfee“ und der Berliner Rapperin Sookee (ab 22 Uhr).
Die Sängerinnen vom Vocalquartett „Les Brünettes“ kennen sich von der Musikhochschule Mannheim her und da wundert es nicht, dass ihr Repertoire eine beachtliche Bandbreite hat. Es reicht von jazzig-experimentellen Stücken, souligen Popsongs, virtuos arrangierten Standards und bis hin zu kreativen Interpretationen alter Lieder. Sie sind am Do 25.4. um 20:30 Uhr zu Gast im Tempel.
Die als „Popfeministin“ apostrophierte Musikerin und Autorin Christiane Rösinger („Lassie Singers“, „Britta“) kommt mit einer Revue ins Substage (26.4.)- siehe auch Rubrik Eventles) , im Tempel befasst sich das Tanz- und Performancesolo ICHEN von Christine Chu mit dem „wahren Ich“ hinter gesellschaftlicher Typisierung (2.5.), und im Tollhaus sind die vier Tanzakrobatinnen der Neuen-Zirkus-Truppe Cie4 zu erleben, deren artistische Performance durch humorvolle Dynamik und starke Bühnenpräsenz besticht (20.4.). Das Fotoprojekt „Spieglein, Spieglein in der Hand …“ von Frauen mit und ohne Migrationshintergrund zum Thema Grenzüberschreitungen ist in der VHS zu sehen (Vernissage 29.4., 19Uhr).
> 19.4.(Eröffnung 18 Uhr, Tollhaus)-5.5, verschiedene Orte in Karlsruhe,