Ein „ganz aufs Wort konzentriertes Kammerspiel“, „ein fabelhafter Text und großes Theater auf einer kleinen Bühne", attestierte die Radiotheaterkritikerin Rosalinde Renns Inszenierung der Theateradaption des gleichnamigen Romans des Schweizer Autors Markus Werner. Als sich der junge Scheidungsanwalt Thomas Clarin, der ein ruhiges Pfingstwochenende in seinem Ferienhaus verbringen will, auf der Sonnenterrasse eines Tessiner Hotels zu einem älteren Herrn an den Tisch setzt, ahnt er nicht, dass daraus innerhalb zweier Abende so etwas wie eine Freundschaft werden könnte. Bei Wein und gutem Essen reden die beiden Männer, die in ihrer Lebensauffassung unterschiedlicher kaum sein könnten, über den Zeitgeist, ihre eigenen Geschichten und ihre Frauen. Im scheinbar lockeren Gespräch zwischen dem gedankenlosen Hedonisten und dem enttäuschten Moralisten werden gefährdete Werte wie Bindung, Geborgenheit und Treue in ein neues Licht gerückt. Michael Laricchia und Berth Wesselmann spielen mit „funkelnder schauspielkunst“ diesen erlebenswerten Dialog. > Theater Baden-Baden, Goetheplatz, 19 Uhr