Er wolle aus den Abgründen des wahren Lebens schöpfen, echte Tränen und Wut zeigen, erklärte Ruggero Leoncavallo im Prolog seiner Oper Pagliacci und lieferte damit das zentrale Manifest für den musikalischen Verismo. Der Doppelabend mit der bekannteren Oper Cavalleria rusticana von Pietro Mascagni sei in der "genial verzahnten" Inszenierung von Dietrich W. Hilsdorf "eine Reise in die Untiefen der menschlichen Natur, in der Liebe und Rache aufeinanderprallen, und ein Einblick in die Welt jener, die sich nach Freiheit sehnen, aber von ihrem Schicksal gefesselt bleiben", so die rundweg begeisterte Premierenkritikerin der BNN. Intendant Christoph Firmbach hatte die Oper von seiner vorigen Wirkungsstätte in Oldenburg nach Karlsruhe mitgebracht, wo sie nun bis Mitte Januar einen weiteren Spartenglanzpunkt der Saison setzen kann. Ins Nachkriegssizilien des Jahres 1946 versetzt geht es in beiden Opern um von Liebe, Eifersucht, Verzweiflung und Hass getriebene Menschen und ihre Schicksale, die sich an einem einzigen Tag verdichten.
8., 19. und 25. Dezember 2024 sowie 4. und 17. Januar 2025
Badisches Staatstheater, Karlsruhe, Hermann Levi Platz 1